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Pressemitteilung

Öko-Feldtage: Bund hält am 30-Prozent-Ziel fest

Freistaat Sachsen will Bio fördern und die Verarbeitung stärken

Canitz/ Thallwitz, 19. Juni 2025. Georg Ludwig von Breitenbuch (CDU), Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft im Freistaat Sachsen, brach gestern auf einem Podium des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) auf den Öko-Feldtagen in Canitz eine Lanze für regionale Verarbeitung. Es laufe etwas falsch, wenn Fleischereien nicht weitergeführt würden, weil der Enkel des Gründers entnervt hinschmisse. „Wir müssen denen das Leben erleichtern“, sagte von Breitenbuch. In Sachen Regionalisierung herrschte Einigkeit in der fünfköpfigen Runde aus Politik und Praxis, die die Frage „Wie weiter mit Bio?“ diskutierte.  

„Wir müssen klappern, damit das Geld auch unter die Leute kommt“, sagte Burkhard Schmied, Abteilungsleiter im Bundeslandwirtschaftsministerium mit Blick auf die Förderprogramme des Bundes wie GAK (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz) und GRW (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur). Diese seien bei denen, die gefördert werden sollen, zu wenig bekannt. „Die Bio-Ernährungswirtschaft ist eine Chance für Sachsen“, betonte BÖLW-Vorstand Peter Röhrig, „weil Strukturen aufgebaut werden könnten mit echtem Entwicklungspotenzial.“  

Laut der Agrarmarkt Informationsgesellschaft hat sich das Bio-Wachstum von 2024 im ersten Quartal 2025 noch verstärkt – mit einem Menge-Plus im Frische-Bereich von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. 

Sachsens Regierungskoalition will laut von Breitenbuch die Förderung des Ökolandbaus „hochhalten“. Auch der Bund sieht sich dem 30 Prozent Öko-Landbau-Ziel bis 2030 verpflichtet und will die Wettbewerbsfähigkeit von Bio daher stärken, wie Schmied betonte. Das 30-Prozent-Ziel ist Teil der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Röhrig warnte allerdings, dass der Markt allein es nicht richten könne, da die wahren Preise landwirtschaftlicher Produkte sich dort nicht widerspiegeln würden. Die Zukunftskommission Landwirtschaft hat die volkswirtschaftlichen Folgeschäden der deutschen Landwirtschaft auf 90 Milliarden Euro beziffert. „Wenn Unternehmerinnen und Unternehmer die Erde ein bisschen besser hinterlassen wollen, dürfen sie dadurch nicht weniger wettbewerbsfähig werden“, forderte Röhrig. „Was volkswirtschaftlich Sinn macht, muss auch betriebswirtschaftlich sinnvoll sein.“ 

In Sachen neuer Gentechnik sah Minister von Breitenbuch Diskussionsbedarf. Landwirtschaft und Züchtung müssten klären, inwieweit sie die neuen genomischen Techniken für notwendig erachteten und inwieweit bestehende Methoden ausreichten. Bei der Kennzeichnung von Gentechnik auf Lebensmitteln zeigte der CDU-Politiker klare Haltung: „Transparenz für Verbraucher ist elementar.“ 


Ihr Kontakt zum BÖLW

Annette Bruhns
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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