Berlin, 02.03.2021. Die Diskussionen um den Umbau der Tierhaltung begleitet in einigen Teilen Deutschlands auch die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologisch Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert:
„Eine bessere Schweinhaltung in Angriff zu nehmen, wie sie jetzt breit diskutiert wird, macht aber nur Sinn, wenn durch einen unbedachten Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest diese Bemühungen nicht konterkariert werden.
Wenn jetzt Politik und Berufsstand Betriebe mit Auslaufhaltung zwingen wollen, ihre Tiere in den Stall zu sperren, müssen Bio-Betriebe und andere Tierhalter, die ihren Tieren Zugang zum Außenklima geben, ihre Tierhaltung beenden. Denn für sie ist weder wirtschaftlich, noch in der Regel technisch eine solche „Aufstallung“ möglich.
Und damit würden auch alle konventionellen Betriebe abgeschreckt, die bereit sind, nach dem Borchert-Konzept in Tierwohl-Ställe zu investieren. Denn wer bei jedem neuen Seuchenereignis seine Existenz aufs Spiel gesetzt sieht, wird ein solches Wagnis nicht eingehen. Wir fordern Bund und Länder deshalb auf, mit der Wissenschaft Bio-Sicherheitskonzepte für die Haltungen mit Auslauf zu entwickeln, anstatt es sich mit Aufstallungsgeboten leicht zu machen.“
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Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von rund 51.600 Bio-Betrieben 14.99 Mrd. € umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Deutscher Tee & Kräutertee Verband, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe