Berlin, 19.12.2025. Der Ausschuss der Ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten (AStV) hat heute der Deregulierung neuer Gentechniken (NGT) zugestimmt.
Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bio-Spitzenverbandes BÖLW, kommentiert:
„Die EU-Staaten haben heute gezeigt, dass sie mehrheitlich glauben, man könne die Natur durch Technik zähmen, statt auf die ihr innewohnenden Lösungen zu vertrauen. Dass man mit der Natur sichere Lebensmittel erzeugen kann, zeigen Bio-Landwirtinnen und -Landwirte eindrucksvoll. Die Mitgliedstaaten haben damit auch gegen die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger nach Transparenz über die Zusammensetzung ihrer Lebensmittel und gegen die Bedürfnisse der europäischen Land- und Lebensmittelwirtschaft entschieden.
Die Abgeordneten des Europaparlaments müssen jetzt gegenhalten! Andernfalls dürften künftig in Europa vielfach gentechnisch veränderte Pflanzen ohne jede Risikoprüfung und ohne Kennzeichnung in die Umwelt entlassen werden. Globale Konzerne bekämen mit Patenten die Kontrolle über das Saatgut und damit über unsere Ernährung. Das ist ein politisch riskanter Weg in Zeiten globaler Krisen.
Gut ist, dass Deutschland der Mehrheitsposition im Rat nicht zugestimmt hat. Sollte die Deregulierung des Gentechnikrechts dennoch kommen, muss die Bundesregierung dafür sorgen, dass Bio-Unternehmen in Deutschland dadurch nicht belastet werden, sondern weiter ihre wichtigen Beiträge für den Schutz unserer Resssourcen und die wirtschaftliche Entwicklung leisten können.
Für die Bio-Branche ist und bleibt klar: Wir werden auch künftig ohne gentechnisch veränderte Organismen wirtschaften, weil wir mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten. “




