Berlin, 15. Juli 2025. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) schlägt angesichts der geleakten Pläne von EU-Landwirtschaftskommissar Christophe Hansen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2028 einen Dreiklang aus Bürokratieabbau, Umweltförderung und Ordnungsrecht vor. Hansen will am Mittwoch seine Pläne in Brüssel vorstellen.
Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bio-Spitzenverbands, sagt:
„In Zeiten knapper Kassen ist es wichtig, öffentliche Mittel wirksam zu verteilen. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft plädiert für sein Modell einer schlanken GAP-Förderung. EU-Kommissar Christophe Hansen täte gut daran, es in seine Planung zu integrieren, um öffentliche Gelder an öffentliche Leistungen zu koppeln. Es gibt dem Ökolandbau die Leitbildfunktion, die er auch laut EU-Kommission weiter haben soll. Die Förderung würde entlang von drei Stufen – Basis, Basis Plus, Bio – jeweils anwachsen, je nachdem, wie viel Ökosystemleistungen Höfe erbringen. Als Top-Up könnten etwa regionale Kooperationen unterstützt werden.
Das Instrument würde die GAP-Förderung kinderleicht machen und den Höfen viel Freiheit bei der Ausgestaltung ihrer Bewirtschaftung lassen, eine Freiheit, die viele Landwirtinnen und Landwirte derzeit vermissen und deren derzeitigen Einschränkungen die Hofnachfolge erschwert.
Die EU hat sich immer wieder als Hüter von Umweltstandards gezeigt, etwa beim Wasser- oder Emissionsschutz. Diese Rolle darf sie nicht aufgeben. Wichtig ist daher, dass zu einer auf Vernunft vertrauenden GAP ein starkes und sanktionsbewehrtes Ordnungsrecht gestellt wird. Wir alle brauchen sauberes Wasser und lebendige Ökosysteme, die in der Lage sind, auch in Zukunft die Sicherung der Ernährung zu gewährleisten.“