15.07.2008 | Die Umweltverbände Deutscher Naturschutzring (DNR), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Naturschutzbund NABU sowie die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und der Bioland-Verband haben die Bundesregierung aufgefordert, den Ökolandbau in Deutschland entscheidend auszuweiten. Derzeit werden lediglich 5,1 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche ökologisch bewirtschaftet. Bis zum Jahr 2015 müsse dieser Anteil auf mindestens 20 Prozent erhöht werden. In ihrem Fortschrittsbericht 2008 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie habe sich die Bundesregierung zwar auf das 20-Prozent-Ziel, jedoch nicht auf einen konkreten Zeitrahmen festgelegt. Damit schiebe die Bundesregierung eine ambitionierte Ausweitung Ökolandbaus auf die lange Bank, kritisierten die Verbände.
Das Bündnis bezieht sich zur Begründung seiner Forderung auf Analysen, die die Vorteile des ökologischen Landbaus wissenschaftlich belegen. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW: „Wie kaum ein anderes wirtschaftliches System trägt der ökologische Landbau umfassend zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. Arten werden geschützt, das Klima profitiert und eine zukunftsfähige ländliche Entwicklung wird gefördert, im sozialen und wirtschaftlichen Sinne. Auch hinsichtlich Energieeffizienz und Ressourcenschonung sind die Vorteile des Ökologischen Landbaus wissenschaftlich eindeutig belegt.“
DNR-Präsident Hubert Weinzierl hält das Ziel von 20 Prozent Ökolandbau im Jahr 2015 für absolut realistisch: „Die Bundesregierung muss sich diese Zielmarke endlich klar zu eigen machen. Es ist ein ambitioniertes Ziel, aber es ist notwendig und erreichbar. Deutschland sollte sich ein Beispiel an Österreich nehmen, das heute bereits 13 Prozent Ökolandbaufläche erreicht hat, während wir bei uns nur 5,1 Prozent haben.“ Die Bundesregierung müsse ihre Nachhaltigkeitsstrategie mit ehrgeizigen Zielen konkretisieren. Konkrete Quoten für den Ökolandbau seien unverzichtbar.
„Die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher nach Biolebensmitteln wächst stetig“, sagte Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vbzv). „Doch rund die Hälfte aller Ökoprodukte muss bereits importiert werden. Dabei bevorzugen Verbraucherinnen und Verbraucher gerade in diesem Bereich Erzeugnisse aus Deutschland.“ Dem solle unter anderem auch die staatliche Förderung Rechnung tragen.
Eine ausführliche Stellungnahme zu den Vorteilen des ökologischen Landbaus finden Sie im Internet unter
Pressekontakt: Christine Wenzl, BUND-Nachhaltigkeitsexpertin, Tel. 030-27586-462 bzw. Katrin Riegger, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-464, Fax: -440, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.netwww.nabu.dewww.dnr.dewww.vzbv.dewww.boelw.dewww.bioland.de
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