Zum Inhalt springen
Tier_Haltung_ec_organic.jpg
Pressemitteilung

Bio-Betriebe bei Agrarreform stärken statt gefährden

Gemeinsame Pressemitteilung BÖLW & BUND zur GAP-Umsetzung

Berlin, 13.10.2021. Aktuell entscheiden in Deutschland Bund und Länder darüber, wie die EU-Agrarpolitik (GAP) hierzulande umgesetzt wird. Was die Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner vorgelegt hat, gefährdet viele Bio-Betriebe massiv. „Julia Klöckner beerdigt ihre eigenen Öko-Ziele. Die verantwortliche Ministerin riskiert damit, dass Öko-Bauern aufgeben müssen oder Landwirte, die auf Bio umstellen wollen, das aus finanziellen Gründen nicht wagen. Die Agrarreform würde zur Antireform“, sagt Alexander Gerber, Vorstand für Landwirtschaft des Bio-Spitzenverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und weist darauf hin, dass sich auch die EU 25 % Ökolandbau bis 2030 vorgenommen hat.

Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) betont: „Wer Ökolandbau gefährdet, gefährdet den Umbau hin zu einer umweltfreundlichen Landwirtschaft. Denn Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern gehen bei der Transformation voran und wirtschaften heute schon ressourcen-, tier- und klimafreundlich. Wir brauchen mehr Bio, nicht weniger.“

Laut der kürzlich veröffentlichten Verordnungsentwürfe des Bundeslandwirtschaftsministeriums würden Öko-Betriebe bei der Förderung schlechter gestellt. So sollen nicht alle sieben “Öko-Regelungen” (Eco-Schemes), mit welchen ab 2023 Klima- und Umweltleistungen honoriert werden sollen, den Bio-Betrieben offenstehen. Das bedeutet, dass es Öko-Höfen verwehrt würde, mehr für die Umwelt leisten zu können.

Bandt: „Bund und Länder müssen sicherstellen, dass mit der GAP der Ausbau des Ökolandbaus finanziell gesichert ist. Sonst können sich ausgerechnet die Bäuerinnen und Bauern, die heute schon für mehr Umweltschutz auf ihren Äckern und Weiden sorgen, diesen künftig nicht mehr leisten. Wir erwarten von der Bundesregierung und den Ländern, den Ausbau des Ökolandbaus finanziell abzusichern und die Bio-Betriebe bei den Öko-Regelungen nicht zu benachteiligen.”

Alexander Gerber untermauert Bandts Forderung und ergänzt: „Jetzt entscheiden Bund und Länder, ob der Umbau hin zu mehr Artenvielfalt, Klimaschutz und Tierwohl überhaupt gelingen kann. Kein Programm oder Förderinitiative kann jemals ausgleichen, was eine schlecht gemachte GAP zerstört, das lehrt uns die Vergangenheit deutlich. Denn die EU-Agrarpolitik bestimmt mit Milliarden Euro Steuergeld, welche Landwirtschaft sich lohnt. Was jetzt vorliegt, sendet das Signal: wir wollen keinen Umbau Richtung Nachhaltigkeit, sondern weitermachen wie bisher. Und das, obwohl die Zukunftskommission Landwirtschaft sehr deutlich machte, dass es einen Umbau braucht.” Besonders wichtig sei es, die Weidehaltung über die Eco-Schemes zu stützen, so der BÖLW-Vorstand abschließend.


2.739 Zeichen, Veröffentlichung honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten. Ansprechpersonen: Joyce Moewius, BÖLW-Pressereferentin, Tel. +49 30 2848-307, E-Mail: presse[at]boelw.de; Christian Rehmer, BUND-Experte für Agrarpolitik, Mobil: +49 174 3932100, E-Mail: christian.rehmer[at]bund.net 

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Hersteller und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von 52.185 Bio-Betrieben 14.99 Mrd. € umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Deutscher Tee & Kräutertee Verband, Eco-land, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.


Ihr Kontakt zum BÖLW

Peter Röhrig
Geschäftsführender Vorstand

 +49 30 28482-307
presse[at]boelw.de

Weitere passende Beiträge

bio-na-logo.jpg
Pressemitteilung

Wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin

BÖLW begrüßt Infokampagne zu Bio-Lebensmitteln
 | 

Die Bio-Informationsoffensive des BMEL soll Verbraucherinnen und Verbraucher über Bio-Lebensmittel, deren Kontrolle sowie Gesetze informieren.

Pflanze_Duengung_Kleegras_BLEThomasStephan.jpg
PositionPressemitteilungInformation

Für eine krisenfeste, ökologischere und gerechte Agrarpolitik

 | 

Verbände-Plattform übergibt Ziele, Forderungen und Vorschläge für die GAP nach 2027 an BMEL und BMUV und benennt notwendige Schritte des Übergangs.

Pflanze_Duengung_field-5247472_1920.jpg
Pressemitteilung

Neue Eco-Schemes müssen Mehrwert für die Umwelt haben

BÖLW fordert Anpassungen
 | 

Die GAP muss ökologischer werden! Betriebe sollen gefördert werden, die sich um optimales Nährstoffmanagement bemühen.

EU_Agrarpolitik_Acker_roman-odintsov.jpg
Pressemitteilung

Umwelt- und Klimaziele sind mit Agrarplänen nicht zu erreichen

BÖLW zu Deutschlands Plänen für Agrarförderung ab 2023
 | 

Mit den bewilligten GAP-Plänen wird das Potential zum nötigen Umbau der Landwirtschaft nicht genutzt.

EU-Agrarpolitik_Reform2020_cows-168147_1920_Slider.jpg
Pressemitteilung

Jetzt Weichen für 30 % Öko-Landbau stellen

BÖLW zur Sonder-Agrarministerkonferenz
 | 

Jetzt nachjustieren, bei Finanzierung, Eco-Schemes und Konditionalität der neuen GAP, um das Bio-Ziel zu erreichen.

220726_BIOFACH_PK.jpg
Pressemitteilung

BÖLW: Bio ist die Antwort auf globale Krisen. Verbrauchertreue ungebrochen. Politik muss beim 30% Öko-Landbau Ziel von der Bremse gehen

Branchenentwicklung der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft
 | 

Zur Eröffnung der Bio-Weltleitmesse (BIOFACH) zieht der BÖLW Resümee zur Entwicklung der Branche und der Politik der Bundesregierung im laufenden Jahr.