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Pressemitteilung

Bürgerinnen und Bürger gegen Gentech-Eier und für Transparenz

Diskussion um Kennzeichnung

Berlin, 14.04.2022. 85 % der befragten Bürgerinnen und Bürger einer aktuellen, repräsentativen Umfrage wünschen sich eine Kennzeichnung von Eiern, die von genmanipulierten Hühnern stammen. 70 % der Menschen würden die Eier der Gentech-Hennen nicht kaufen. Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert:

„Gentechnik-Eier von Gentechnik-Hühnern: Nein danke! Das Gros der Menschen lehnt Gentechnik im Stall, auf dem Acker und dem Teller ab und wünscht sich eine Kennzeichnung. Die aktuelle Umfrage zu Gentechnik-Eiern bestätigt das.

Damit Bürgerinnen und Bürger Gentechnik im Essen erkennen können und Wahlfreiheit haben, muss Gentechnik weiterhin klar als Gentechnik reguliert und gekennzeichnet werden. Das gilt auch für Hühner und Eier, die per CRISPR/Cas gentechnisch verändert wurden. Europa hat dafür eine passende und moderne Regulierung.“

Hintergrund

Hintergrund der Umfrage des Verbandes VLOG (https://www.ohnegentechnik.org/artikel/versteckte-gentechnik-im-osterei) sind Pläne eines Unternehmens, das Gentechnik-Zuchthennen auf den Markt bringen will, die per CRISPR/Cas gentechnisch so verändert wurden, dass keine männlichen Nachkommen schlüpfen. Die Hähne sollen durch ein vererbtes tödliches Gen schon im Ei absterben. Die weiblichen Nachkommen dagegen entwickeln sich angeblich normal und sollen als Legehennen eingesetzt werden. Eine Behörde der EU-Kommission hält einem internen Schreiben zufolge weder Zulassungsverfahren noch Gentechnik-Kennzeichnung für diese Hennen und deren Eier für nötig.

Mit der Gentechnik werden Tierhalterinnen und Tierhalter in neue Abhängigkeiten getrieben. Eine eigene Nachzucht der Tiere wird perspektivisch massiv erschwert (es gibt ja keine Hähne, die aus den Eiern der genmanipulierten Rasse schlüpfen). So wird das Züchterprivileg ausgehebelt, das als Open-Source-Ansatz in der Tierzucht wichtig ist. Patente, die auf dem Verfahren liegen, geben einzelnen Unternehmen in einen Markt der Geflügelzucht, der ohnehin in einem Oligopol organisiert ist, noch größere Marktmacht – zu Lasten der tierhaltenden Betriebe und der Ernährungssouveränität.

Mehr Infos zum Thema Gentechnik finden Sie auf https://www.boelw.de/themen/gentechnik/.

Mehr Infos zum Thema Öko-Züchtung finden Sie auf https://www.allesueberbio.de/ist-zuechtung-bei-bio-erlaubt/.

Alle BÖLW-Presseinfos finden Sie auf https://www.boelw.de/presse/pressetermine/


540 Zeichen, Veröffentlichung honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten, Ansprechperson: Joyce Moewius, BÖLW-Pressereferentin, presse[at]boelw.de, Tel. +49 30 28482-307

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von rund 52.000 Bio-Betrieben 15,87 Mrd. € umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind unter anderem: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe. Wer wir sind: https://www.boelw.de/ueber-uns/mitglieder/