Zum Inhalt springen
Pflanze_Gesundheit_bee-1827947_1920.jpg
  • Unsere Themen
  • Pflanze
  • Düngung
  • Artikel
Pressemitteilung

BÖLW-Statement zur Studie der TU München zum Insektensterben

Es braucht Produktionssysteme, die naturverträglich sind

Berlin, 30.10.2019. Heute veröffentlichen Forscher der Technischen Universität München eine umfassende Studie, zum Insektensterben in Deutschland. Der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, kommentiert:

„Die neue Studie der TU München bestätigt auf erschreckende Weise bereits vorliegende Erkenntnisse. Das Artensterben setzt sich unvermindert fort und auch auf Grünland sind zwei Drittel der Insekten verschwunden.

Es muss uns klar werden, dass es hier nicht um das Hobby von Schmetterlingskundlern geht, sondern um die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme. Wenn Öko-Systeme nicht mehr intakt sind, können wir auch keine Nahrung mehr produzieren.

Auch wenn es nach Aussage der Forscher schwierig bleibt, Ursachen für das Insektensterben unmittelbar zuzuordnen, so ist doch klar, dass die Art und Weise der Landnutzung eine entscheidende Rolle für die Lebewesen spielt. Das zeigt sich u.a. daran, dass der Insektenrückgang vor allem auf solchen Grünlandflächen besonders stark ist, die von Acker umgeben sind. Die Wirkungszusammenhänge sind vielfältig: so hat die Evolution die Natur nicht darauf vorbereitet, mit chemisch-synthetischen Stoffen wie Pestiziden umzugehen, viele Organismen werden dadurch unmittelbar geschädigt. Die viel zu hohen Stickstofffrachten führen in den Ökosystemen zu einem enormen Selektionsdruck zugunsten von Arten, die von Stickstoff profitieren.

Wir werden das dramatische Artensterben nicht dadurch stoppen, dass wir durch technische Verbesserungen weniger vom Falschen machen oder durch isolierte Maßnahmen wie Blühstreifen punktuell entlasten – auch wenn solche Maßnahmen ein guter Einstieg sind. Vielmehr müssen Bäuerinnen und Bauern lernen, stabile Produktionssysteme aufzubauen, die ohne den Einsatz von Hilfsmitteln wie Mineraldünger oder chemisch-synthetische Pestizide auskommen und die Funktionsprinzipien natürlicher Ökosysteme intelligent nachahmen.

Damit das klar gesagt ist: es geht nicht um Schuldzuweisung an Bauern. Es geht darum, dass wir auch in der Landwirtschaft Wege finden, naturverträglich zu wirtschaften – und zwar schnell, denn auch unsere eigenen Produktionsvoraussetzungen stehen auf dem Spiel. Das System des  Ökolandbaus hat zwar wissenschaftlich eindeutig belegte Vorteile für die Artenvielfalt. Trotzdem müssen alle, Ökolandwirte und ihre konventionellen Kolleginnen und Kollegen, bereit sein, neue Wege zu gehen, um dem Verlust an biologischer Vielfalt ein Ende zu setzen!“


2229 Zeichen, Abdruck honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten.
Ansprechpartner: BÖLW-Vorsitzender Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Tel. +49 171 3035 686

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeuger, Verarbeiter und Händler von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von über 46.000 Bio-Betrieben mehr als 10 Mrd. Euro umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Bioland, Biokreis, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.

Weitere passende Beiträge

Veranstaltungsheader_fuer_Website.png
Veranstaltung

Öko-Feldtage 2023

BÖLW war Schirmherr der Öko-Feldtage
 | 

Vom 14. - 15. Juni 2023 traf sich Praxis, Politik und Forschung zu den vierten bundesweiten Öko-Feldtagen. Dieses Jahr in Ditzingen.

2017-06-22-093424_45177460911_o.jpg
Pressemitteilung

Dritte Öko-Feldtage: Landwirtschaft der Zukunft heute schon live erleben!

28. bis 30. Juni 2022 auf der Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof in Villmar-Aumenau: Treffpunkt für Bio-Bauern und -Bäuerinnen, Forschende, Verbände, Politik und Medien
 | 

Die Öko-Feldtage werfen ihre Schatten voraus: 330 Ausstellende, 1.500 Demoparzellen, 20 ha Innovation und Öko-Landbau pur vom 28.-30.06.2022 in Hessen.

ÖkoFeldtage19_26.jpg
Veranstaltung

Öko-Feldtage 2022

BÖLW ist Schirmherr der Öko-Feldtage
 | 

Auf den dritten bundesweiten Öko-Feldtagen kamen Praxis, Forschung und Politik zusammen: vom 28. bis 30.06.2022 auf dem Gladbacherhof in Villmar.