Mittelstand und Handwerk
Bio-Verarbeitungsunternehmen wie Mühlen, Bäckereien, und Fleischverarbeiter sind häufig handwerklich und mittelständisch geprägt. Aufgrund vielgliedriger Fruchtfolgen, Verzicht auf synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel und artgerechte Tierhaltung sind Bio-Rohstoffe besonders vielfältig, jedoch auch weniger homogen. Um aus ökologischen Rohstoffen hochwertige Lebensmittel zu produzieren, braucht es Unternehmen mit geeigneter Struktur, Technologie und Know-how. Bio-Unternehmen verarbeiten regional erzeugte Rohstoffe und vermarkten ihre Produkte dann regional und überregional. Aufgrund dieser starken regionalen Verankerung sind sie besonders resilient und bieten als abnehmende Struktur langfristige Perspektiven für die lokale Bio-Landwirtschaft und stärken die Wirtschaftskraft vor Ort.
Die flexible mittelständische Unternehmensstruktur ist dabei auf der einen Seite das Erfolgsprinzip von Bio-Verarbeitern, gleichzeitig bringt genau diese Struktur jedoch auch Herausforderungen mit sich. Aufgrund der Unternehmensstrukturen sind handwerkliche und mittelständische Unternehmen besonders stark durch bürokratische Auflagen und überbordende Dokumentationspflichten betroffen. Zudem gestaltet sich der Zugang zu Förderprogrammen, anders als bei industriell geprägten Großunternehmen, teils als schwierig.
Damit Bio-Unternehmen ihren wichtigen Beitrag zur Bio-Entwicklung und zur Stärkung ländlicher Räume angesichts der Konzentrationsprozesse in der Lebensmittelindustrie auch künftig leisten können, braucht es gute Rahmenbedingungen, von Förderung über Forschung und Ausbildung bis hin zu fairen Wettbewerbsbedingungen und weniger Bürokratie.