Berlin, 12.02.2020. 2019 stellten täglich mehr als 5 Bauern ihren Betrieb auf Ökologische Landwirtschaft um und setzten besonders oft auf die höheren Öko-Standards der Bio-Verbände. Mit über 1 Mio. ha bewirtschaften die Verbandsbauern jetzt fast zwei Drittel der gesamten deutschen Bio-Fläche. Auf jedem der insgesamt etwa 1.622.100 Bio-Hektar arbeiten die Öko-Landwirte so, dass Böden, Gewässer, Klima und Artenvielfalt geschützt werden – und geben ihren Familien eine Zukunftsperspektive.

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Deutsche Bio-Fläche knackt 10-%-Marke
Öko-Fläche und Zahl der Bio-BetriebeIn den letzten 5 Jahren legte die Bio-Fläche insgesamt um fast 50 % zu. Allein 2019 sorgte ein Flächenplus von 6,6 % für zusätzliche 100.700 ha Bio-Flächen. Mittlerweile wirtschaften über 12 % aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ökologisch, 6,3 % mehr Höfe kamen allein im letzten Jahr hinzu. In Deutschland musste seit 2005 im Schnitt jede Stunde ein Hof seine Tore schließen. Im selben Zeitraum hat sich die Zahl der Bio-Betriebe fast verdoppelt. Insgesamt 33.698 Bio-Betriebe zählte die deutsche Landwirtschaft zum Jahreswechsel 2019/2020.
Besonders viele Bauern entschieden sich für einen Bio-Verband und nutzen so deren Stärke in Beratung und Vermarktung: Mit rund 77.500 zusätzlichen Hektaren wurden 2019 insgesamt 62,6 % der gesamten deutschen Öko-Fläche nach den besonders hohen Standards der Verbände bewirtschaftet. Öko-Landwirte, die ihre Höfe nach der EU-Öko-Verordnung umstellten, trugen mit geschätzten 23.305 ha neuer Öko-Fläche ebenfalls dazu bei, die deutsche Landwirtschaft mit Bio weiter enkeltauglich umzubauen.
Mit Bio gelingt es immer mehr Betrieben, Ökologie und Ökonomie erfolgreich zusammenzubringen. Die Höfe kommen damit nicht nur den gesellschaftlichen Erwartungen an die Landwirtschaft entgegen, sondern sind auch wirtschaftlich erfolgreich – und weniger abhängig von volatilen Agrarmärkten. Das wachsende Bio-Angebot korrespondiert in den meisten Fällen mit der mitwachsenden Nachfrage nach hochwertigen Öko-Rohwaren; besonders auch nach heimischen Bio-Produkten. Die Preise blieben im Öko-Markt deshalb bei den meisten Waren stabil.
Damit auch neue Unternehmen die Bio-Chance nutzen können, müssen die gesamte Bundesregierung und die Länder ihre Regierungsverantwortung wahrnehmen und den gesetzlichen Rahmen kohärent und konsequent auf Bio ausrichten. Dafür müssen die Regierungen sicherstellen, dass mindestens 70 % der EU-Agrarsubventionen an freiwillige Öko-Leistungen gebunden werden. Nur
so sind genügend Mittel verfügbar, um den Landwirten den Öko-Umstieg zu ermöglichen und das Ziel des Nachhaltigkeitsrates und GroKo-Koalitionsvertrages von 20 % Bio bis 2030 zu erreichen.
Entscheidend ist auch, das Bio-Recht praxistauglich auszugestalten, die Öko-Forschung und -Entwicklung stärker auszubauen und die Absatzentwicklung heimischer Bio-Produkte voranzubringen. Ein wirksamer und einfacher Schritt wäre etwa, den Bio-Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung in den jeweiligen Kantinen zu erhöhen.