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Produktionsstruktur des Ökolandbaus

Mehr Ölsaaten, stabile Tierzahlen, weniger Gemüsefläche

Der Anteil der Bio-Fläche an der gesamten Landwirtschaftsfläche in Deutschland steigt 2022 kontinuierlich weiter. Durch die starke Nachfrage nach Sonnenblumen und Sojabohnen wuchsen die Flächen für Ölsaaten besonders stark. Beim Getreide legten die Ackerflächen für Roggen, Winterweizen und Dinkel deutlich zu.

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland wuchs 2022 weiter um 3,2 Pro-zent auf insgesamt 1,86 Millionen Hektar. Der Bio-Anteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche stieg auf 11,2 Prozent. Spitzenreiter bei den absoluten Flächenzuwächsen waren erneut Bayern und Brandenburg. Baden-Württemberg rückte auf Platz drei vor. 600 neue Betriebe setzten auf Bio.

Mehr als die Hälfte der Bio-Anbaufläche in Deutschland bestand 2022 aus Dauergrünland, also überwiegend aus Wiesen und Weiden. Die Öko-Ackerflächen machten unverändert 45 Prozent aus. Während sich die Dauerkulturflächen leicht auf 30.000 Hektar vergrößerten, nahmen die Streuobst-flächen mit 45.000 Hektar etwas ab.

Bio-Getreide war 2022 mit 412.000 Hektar die wichtigste Kultur auf dem Acker. Die Bio-Bauern und -Bäuerinnen säten 11.000 Hektar mehr Roggen und je 8.000 Hektar mehr Winterweizen und Dinkel aus, dafür aber weniger Hafer und Triticale. Bei Weizen und Gerste werden für 2023 leichte Zunahmen bei gleichbleibender Getreidefläche erwartet.

Die Flächen für Ölsaaten sind 2022 besonders stark gewachsen. Wie schon im Vorjahr bauten die Bio-Betriebe 10.000 Hektar zusätzlich an. Insgesamt betrug die Fläche 43.300 Hektar, wovon allein die Sonnenblumen 18.000 Hektar einnahmen. Die Sojabohnen-Fläche weitete sich um rund 40 Prozent aus und umfasste 16.000 Hektar. Die Nachfrage nach inländischen Sojabohnen für Lebensmittelherstellung und Fütterung wuchs stärker als das Angebot. Es war 2021 nur moderat gestiegen.

Beim Bio-Gemüse ging die Anbaufläche 2022 leicht zurück. Durch den Wegfall von Vertragsanbau-flächen in Sachsen sank sie um 650 Hektar auf insgesamt 17.600 Hektar. Die Bio-Bauern und -Bäuerinnen holten bei Trockenheit und Hitze weniger Gemüse vom Acker. Insgesamt fiel die Erntemenge mit 410.000 Tonnen rund zehn Prozent geringer aus. Bei den Kartoffeln wuchs die Anbaufläche auf 12.800 Hektar. Es gab eine Rekordernte, aber der Absatz blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Daher wird die Bio-Kartoffelfläche 2023 voraussichtlich abnehmen.

2022 standen fünf Prozent mehr Bio-Milchkühe in den Ställen und die Bio-Milchanlieferung nahm um vier Prozent zu. Die Milchleistung der Kühe stieg dank hoher Qualität des Grundfutters und durch mehr Milchleistungsfutter deutlich an. Zusätzlich motivierte der hohe Milchpreis zum Jahresanfang 2023 die Bio-Betriebe zu Produktionssteigerungen. 2022 kamen etwas mehr Rind- und Schweinefleisch auf den Bio-Markt, die Produktion von Bio-Geflügelfleisch sank. Die Anzahl der Legehennen und die Produktion von Bio-Eiern erhöhte sich nur geringfügig. Eine stagnierende Nachfrage sowie deutlich höhere Futter- und Energiekosten führten zu kleineren Beständen. Eine Anpassung an die Marktsituation ist bei Geflügel schnell möglich, während sie bei Rindern rund zwei Jahre dauert.

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