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Verkaufserlöse der Ökologischen Landwirtschaft

Verkaufserlöse der Öko-Landwirtschaft in Deutschland rund elf Prozent höher

Die Verkaufserlöse der Bio-Bauern und -Bäuerinnen stiegen 2022 um elf Prozent auf 3,62 Milliarden Euro. Besonders kräftig legten sie bei Milch sowie Schweine- und Rindfleisch zu. Zum dritten Mal in Folge wuchsen die Erlöse zweistellig. Die Kosten schossen aber ebenfalls in die Höhe, so dass die Gewinne nicht zunahmen. Kriegsausbruch, Energiekrise und Inflation ließen alle Preise nach oben klettern. Die Produktion erhöhte sich bei Kartoffeln, Ölsaaten und Rindfleisch.

Mit 779 Millionen Euro brachte die Bio-Milch 2022 mit Abstand die höchsten Erlöse. Die Milchbauern lieferten zwar nur knapp vier Prozent mehr Milch an, aber sie konnten ihre Preise um 21 Prozent steigern. Auf Platz zwei lag das Bio-Gemüse mit 454 Millionen Euro, gefolgt vom Bio-Getreide mit 453 Millionen Euro auf dem dritten Platz. An vierter Stelle standen wie zuvor die ökologisch erzeugten Eier mit einem Zuwachs von acht Prozent.

Bei den Bio-Produkten vom Tier erzielten 2022 das Schweine- und Rindfleisch neben der Milch die größten Preis- und Erlössteigerungen. In beiden Bereichen wurde nur minimal mehr produziert. Das Plus geht vor allem auf höhere Preise zurück.

2022 vergrößerten sich zwar die Bio-Gemüseflächen, aber der trockene Sommer schmälerte die Ernte. Dies betraf insbesondere die Bio-Möhren: Die Preise blieben bei Inflation und Kaufzurückhaltung konstant, die Erlöse nahmen nur um sieben Prozent zu. Die Obstbauern mussten Verluste von sechs Prozent bei den Erlösen verkraften. Die Apfelernte war 2022 so groß wie noch nie. Allerdings stagnierte die Nachfrage der Verbraucher, so dass die Preise zurückgingen.

Die Erlöse für Getreide waren insgesamt stabil, variierten jedoch stark innerhalb der Getreidearten. Stiegen sie bei Weichweizen und Roggen um 20 Prozent, gingen sie bei Hafer, Dinkel und Triticale stark zurück. Der Durchschnittspreis hielt sich über alle Getreidearten hinweg auf dem gleichen Niveau.

Preissteigerungen fielen mit drei Prozent moderat aus. Einzelne Getreidearten wie Weizen, Triticale oder Körnermais konnten jedoch zweistellige Preisanhebungen verzeichnen. Lediglich beim Dinkel gab der Preis deutlich nach.

Die Erlöse bei den Ölsaaten wuchsen um mehr als 50 Prozent. Der Grund dafür waren Flächenauswertungen und höhere Erntemengen. Aufgrund der sinkenden Nachfrage gingen die Preise jedoch am Ende der Saison wieder herunter.

2023 werden die Verkaufserlöse wohl nicht mehr so kräftig ansteigen wie in den Vorjahren. Sie werden voraussichtlich auf einem ähnlichen Niveau wie 2022 enden. Bei der Milch ist ein kleines Wachstum möglich, da die Milchbauern die Produktion bei stabilen Preisen erhöhten. Beim Getreide hingegen wird der Erlös wahrscheinlich sinken, da die Getreidepreise nachließen. Aufgrund einer kleineren Ernte ist trotz höherer Preise nicht mit mehr Erlösen beim Gemüse zu rechnen.

 

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