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Preise stiegen in zweiter Jahreshälfte 2021 deutlich

Entwicklung der Öko-Erzeugerpreise

Berlin, 15.02.2022. Die hohe Nachfrage der Kundinnen und Kunden nach Bio-Produkten sowie stark gestiegene Kosten in Produktion und Verarbeitung sorgten in der zweiten Jahreshälfte 2021 für höhere Erzeugerpreise. Auch teils kleinere Ernten und schwierige Logistik, insbesondere bei Getreide und Eiweißfrüchten, verknappten die Rohstoffe und sorgten dafür, dass die Preise stiegen.

Als im Herbst 2021 immer klarer wurde, dass die Bio-Getreideernte deutlich unter der Nachfrage liegen wird, stiegen die Preise sprungartig. Besonders knapp waren alle Bio-Futtergetreidearten sowie Bio-Roggen und -Braugerste. Herstellende Bio-Betriebe versuchten deshalb, sich möglichst viel Ware zu sichern, was die Preise zusätzlich in die Höhe trieb. Bei Bio-Hafer und -Dinkel, welche in den vergangenen Jahren besonders stark nachgefragt waren, beruhigte sich 2021 der Markt durch die größere Erntemenge. Getrieben wurde der Getreidemarkt aber weiter von der knappen Versorgung mit Bio-Futter. Die Futterleguminosen knackten nach jahrelang stabilen Preisen erstmals die 500 €/t-Marke.

Bei Bio-Milch kletterten die Erzeugerpreise im Oktober 2021 erstmals über 50 ct/kg, im November lagen sie bereits bei 51,3 ct/kg. Gründe
für die höheren Preise liegen in der stabil hohen Nachfrage nach Bio-Milchprodukten auf der einen Seite und an Saisonzuschlägen und Zukunftsinvestitionen seitens der Molkereien auf der anderen Seite. Die höheren Erzeugerpreise sind nötig, da auch die Kosten für Futtermittel, Energie und Dienstleistungen stiegen.

Die hohe Nachfrage, aber vor allem die gestiegenen Kosten und der Wille der Handelsketten, langfristig mehr Bio-Fleisch anzubieten, ließ die Preise für Bio-Schweine und -Rinder im zweiten Halbjahr 2021 deutlich steigen. Immer mehr Lebensmittelhersteller boten höhere Preise und langfristige Kontrakte, während die Preiserhöhungen aber kaum im Einzelhandel ankamen. Daraus ergab sich eine geringere Marge für die Verarbeitenden. Für umstellungswillige Landwirtinnen und Landwirte blieben die Marktsignale positiv.

Deutlich höhere Preise als 2020 erhielten Bäuerinnen und Bauern für ihre Bio-Kartoffeln. Nach der knappen Ernte konnten im Herbst auch Preiserhöhungen durchgesetzt werden, so dass es für Bio-Kartoffeln nun 61 €/dt gab. Allerdings dürfte die kleine Bio-Kartoffelernte im Jahr 2021 kaum für die Versorgung der gesamten Saison ausreichen.

Bei Bio-Möhren gaben die Erzeugerpreise bei guten Erntemengen gegenüber dem Vorjahr leicht nach, bei Öko-Zwiebeln setzten sich 2021 stabile Preise um die 75 €/dt durch. Höhere Preise gab es für Bio-Obsthöfe, die Äpfel anbauten. Durch eine kleinere Erntemenge 2021 lagen die Preise wieder über dem Vorjahr. Bei weiterhin sehr großer Nachfrage dürften die Preise auch in der zweiten Saisonhälfte auf hohem Niveau bleiben.

Autorin: Diana Schaack, Agrarmarkt Informations-GmbH


Quellen:

AMI (2021): Markt aktuell Öko-Landbau (Online-Dienst), diverse Artikel.

AMI (2022): Markt Bilanz Öko-Landbau 2022.

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