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Erlöse der deutschen Öko-Höfe um 12 % gestiegen

Verkaufserlöse der Ökologischen Landwirtschaft

Berlin, 15.02.2022. Die Bio-Landwirtinnen und -Landwirte fuhren 2020 rund 2,86 Mrd. € an Verkaufserlösen ein. Das Plus von 12 % fiel damit höher aus als im Vorjahr, als die Höfe einen Zuwachs von 4 % verzeichneten. Milch lag mit 605 Mio. € unter allen Bio-Produktgruppen beim Erlös vorn. Öko-Gemüse und -Getreide folgten mit rund 370 Mio. € fast gleichauf.

Insgesamt stand Bio 2020 für 6,4 % der Verkaufserlöse der gesamten Landwirtschaft. Besonders pfl anzliche Öko-Produkte punkteten im Coronajahr. Stark nachgefragt waren Bio-Gemüse, -Obst, aber auch -Wein, bei denen auch mit einer teils schwierigen Angebotslage mehr erlöst werden konnte. Bei Getreide brachten größere Erntemengen und höhere Preise bei einigen Speisekulturen bessere Erlöse – etwas niedrigere Preise erzielte Futtergetreide.

Eine Bio-Gemüseernte in Rekordhöhe bei gleichzeitig hoher Nachfrage ließ bei vielen Produkten die Preise steigen. Die Erlöse für Bio-Gemüse stiegen deshalb mit und legten über 20 % zu. Besonders beliebt bei den Kundinnen und Kunden waren viele Kohlarten. Auch bei den Bio-Schwergewichten Möhren und Spargel ver anderthalbfachten sich die Erlöse. Die große 2020er-Apfelernte – verbunden mit einer hohen Nachfrage und damit stabilen Preisen – ließ die Erlöse der Bio-Obsthöfe steigen. Mehr Reben, die auf Öko umgestellt wurden, sorgten ebenfalls für ein Erlös-Plus beim Wein.

Auch die Bio-Ackerbäuerinnen und -bauern erlösten 2020 mehr – durch ausgeweitete Bio-Ackerflächen. Obwohl die Futtergetreidepreise im Vergleich zu 2019 nachgaben, sorgten der Preis- und Mengenanstieg bei Hafer, Dinkel und auch Brotweizen insgesamt für ein deutliches Plus bei Bio-Getreide.

Alle tierischen Bio-Produkte erlösten 2020 mehr als im Vorjahr, vor allem durch höhere Preise bei Schweinen und Rindern sowie größere Mengen bei Geflügelfleisch.

Bio-Milch brachte die mit Abstand höchsten Erlöse am gesamten Bio-Markt. Zwar wurde 2020 nur etwa 4 % mehr Öko-Milch angeliefert. Die Preise aber erlebten einen leichten Aufwärtstrend, was sich zu einem Erlös-Plus von 7 % summierte. Die Nachfrage nach Bio-Fleisch brachte 2020 die höchsten Wachstumsraten, was die Erlöse anging. Das spiegelte sich 2020 zwar noch verhalten aber 2021 recht deutlich, in den Erzeugerpreisen wider. Am Öko-Markt kompensierten die Haushaltskäufe die coronabedingten Einbrüche in der Außer-Haus-Verpflegung, unter anderem beim Bio-Obst und -Gemüse, deutlich besser als im konventionellen Segment. Beim konventionellen Getreide stiegen die Erlöse bei etwas höheren Preisen um 1 %. Insgesamt steht dem Bio-Erlös-Plus von 12 % ein konventionelles Erlös-Minus von 2 % gegenüber. Letzteres kam unter anderem aufgrund des problematischen Schweine- und Milchmarkts zustande.

Autorin: Diana Schaack, Agrarmarkt Informations-GmbH


Quellen:

Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI, 2021a): Strukturdaten im ökologischen Landbau in Deutschland 2020. Online unter: http://www.ami-informiert.de/ami-maerkte/maerkte/ami-maerkte-oekolandbau/bio-strukturdaten.html   

AMI (2021b): Markt aktuell Öko-Landbau (Online-Dienst), diverse Artikel.

AMI (2022): Markt Bilanz Öko-Landbau 2022.

Bundesministerium für Landwirtschaft (BMEL, 2021): Verkaufserlöse der Landwirtschaft nach Erzeugnissen. Bonn. Online unter: https://www.bmel-statistik.de/fileadmin/daten/SJT-3130100-2020.xlsx

 

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