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Politik für den Ökolandbau in der EU

Ziele für eine Ausweitung des Ökolandbaus formuliert

In der GAP-Förderperiode 2023 bis 2027 bieten erstmals alle Mitgliedstaaten flächenbezogene Prämien für die ökologische Wirtschaftsweise an und haben Ziele für eine Ausweitung des Ökolandbaus formuliert.

Für die aktuelle Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2023 bis 2027 haben erstmals alle 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) einen nationalen GAP-Strategieplan erstellt und bei der EU-Kommission zur Genehmigung eingereicht.

In den Strategieplänen definierten die Mitgliedstaaten die nationale Ausgestaltung ihrer Agrarförderung, die auch die Förderung des ökologischen Landbaus beinhaltet.

Zum ersten Mal bieten alle EU-Länder die flächenbezogene Förderung des ökologischen Landbaus über die erste oder zweite Säule der GAP an und haben eigene Ziele für die Ausweitung der Ökolandbauflächen festgelegt. Dies ist das Ergebnis einer Analyse im Rahmen des Projektes „OrganicTargets4EU“, an dem das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft und Naturland e.V. als deutsche Projektpartner beteiligt sind.

Ambitionierte Ziele auf EU-Ebene und in einigen Mitgliedstaaten in der 2019 veröffentlichten „Farm to Fork Strategie“ hat die EU eine Ausweitung der ökologisch bewirtschafteten Fläche auf 25 Prozent der EU-Landwirtschaftsfläche als Ziel formuliert.

Einige Länder wie Österreich und Deutschland haben sich Ziele von 35 beziehungsweise 30 Prozent Anteil des Ökolandbaus gesetzt, die sogar noch über dem EU-Ziel liegen. Die Mehrheit der Länder liegt jedoch mit ihren Zielsetzungen deutlich darunter.

Mit dem eingeplanten Budget für diese Förderperiode können rein rechnerisch maximal rund zehn Pro-zent der EU-Landwirtschaftsfläche gefördert werden. Die Zielsetzungen sind demzufolge deutlich ambitionierter als die Finanzplanungen zugunsten des Öko-Landbaus – sowohl auf EU-Ebene als auch auf Ebene der meisten Mitgliedstaaten, einschließlich Deutschland.

Wenn die Flächenziele der Mitgliedstaaten für 2027 und 2030 tatsächlich erreicht würden, läge der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche bei etwa 19 Prozent der gesamten Landwirtschaftsfläche in der EU.Aktionspläne für die ökologische Land- und LebensmittelwirtschaftDie Förderung des Ökolandbaus hat sich in den letzten zwanzig Jahren von der flächenbezogenen Öko-landbau-Prämie zu einem bunten Strauß an angebots- und nachfrageorientierten Maßnahmen zur Stärkung der gesamten Wertschöpfungskette entwickelt.

Mit wenigen Ausnahmen haben die EU-Mit-gliedstaaten sogenannte Öko-Aktionspläne erstellt, in denen sie Zielformulierungen und Maßnahmen für die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft darlegen. Auf EU-Ebene gibt es inzwischen den dritten Öko-Aktionsplan, der erste wurde 2004 veröffentlicht. Mit der Bio-Strategie 2030 legt Deutschland nach der 2017 veröffentlichten Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) und dem 2001 gestar-teten Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) das dritte Strategiepapier vor, das als Öko-Aktions-plan einzustufen ist. Die meisten Aktionspläne ent-halten Maßnahmen für dreizehn Bereiche, die sich auf Produktion, Vermarktung und Information für ver-schiedene Zielgruppen beziehen. Es sind nur wenige mit institutionellen Erneuerungen darunter, wie bei-spielsweise dem Aufbau von Kompetenzzentren für den Öko-Sektor. Diese können jedoch wichtige Ak-teure für die notwendige Transformation in Richtung 25 Prozent Ökolandbau in der EU beziehungsweise 30 Prozent in Deutschland sein.

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