Berlin, 29.09.2023. Das Bio-Lebensmittelhandwerk demonstriert heute gemeinsam mit Bio-Bäuerinnen und -Bauern sowie Vertretern der Umweltbewegung mit einem politischen Frühstück vor dem Brandenburger Tor. Tina Andres, Vorsitzende des Bio-Spitzenverbandes BÖLW:
„Wir fordern die Bundesregierung auf, gerade jetzt den Umbau von Landwirtschaft und Ernährung gemeinsam mit Bäuerinnen und Bauern und dem Lebensmittelhandwerk entschlossen anzugehen! Dazu muss sie aufhören, diejenigen auszubremsen, die den Umbau mit unternehmerischer Initiative anpacken wollen. Die Politik nimmt hin, dass unsere Landwirtschaft von zuletzt massiv gestiegenen Düngeimporten aus Russland abhängig ist, die dazu noch mit großen Mengen fossiler Energie hergestellt werden. Die Methoden des Öko-Landbaus sorgen hingegen dafür, dass mit vielfältigen Fruchtfolgen Dünger in den Boden kommt. So sorgt der Öko-Landbau für Unabhängigkeit, Versorgungssicherheit und dafür, dass Klima, Umwelt und Gewässer geschützt werden.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher muss die richtige Entscheidung zur einfachen Entscheidung werden. Mit jedem Hektar Öko-Landbau sparen wir allein für Klimafolgekosten von ca. 750 Euro. Aber da Umweltschäden nicht Teil des Produktpreises sind, erscheinen die fürs Gemeinwohl teureren Produkte im Supermarkt als die vermeintlich billigen. Das muss sich ändern. Verbraucher müssen auch am Preis erkennen können, welche Produkte das Gemeinwohl stärken und für Klimaschutz und Artenvielfalt stehen. Wir brauchen “Bio für alle”
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und die Bundesregierung fordern wir auf
- für fairen Wettbewerb zu sorgen durch die Absenkung der Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel auf 0 %;
- dafür zu sorgen, dass es keine Gentechnik durch die Hintertür gibt. Verbraucher haben das Recht auf volle Transparenz, Bio-Bauern und alle, die auch weiterhin ohne Gentechnik wirtschaften wollen, muss das möglich bleiben und es darf keine Patente auf Nutzpflanzen und Tiere geben;
- für mehr Genuss und gesundes Essen muss es mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung geben. Mit 50% Bio in öffentlichen Kantinen muss die öffentliche Hand Verantwortung für eine zukunftsfähige Ernährung übernehmen.“
Der BÖLW ist Teil der Initiative “Bio für alle”, die von der Andechser Molkerei initiiert und gemeinsam mit Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AÖL)), Landesvereinigung Öko-Landbau Bayern (LVÖ) sowie vielen Bio-Unternehmen und -Bäuerinnen und -Bauern am 29.9.2023 mit einem politischen Frühstück vor dem Brandenburger Tor demonstrierte.
Weitere Informationen:
Studie zu Klimaschutzleistungen des Öko-Landbaus:
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/012-studie-oekolandbau-klimaschutz.html
Zahlen zur Bio-Branche:
https://www.boelw.de/service/mediathek/broschuere/die-bio-branche-2023/
Alle BÖLW-Presseinformationen finden Sie hier: https://www.boelw.de/presse/meldungen/
3.116 Zeichen m. L., Abdruck honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten. Kontakt: Leitung BÖLW-Pressestelle, Saskia Horenburg, presse[at]boelw.de, +49 30 28482-307
Ein Foto von Tina Andres finden Sie zur Veröffentlichung im Zusammenhang mit dieser Meldung auf https://www.boelw.de/service/mediathek/personen/
Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von über 55.000 Bio-Betrieben 15,3 Milliarden Euro umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind unter anderem: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Dachverband ökologische Pflanzenzüchtung in Deutschland, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessengemeinschaft BioMarkt, Naturland, Arbeitsgemeinschaft Ökologisch engagierter Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.
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