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Europäischer Bio-Markt 2015 erstmals wieder zweistellig gewachsen

Bio-Handelsumsätze in Europa und den USA

Die Europäer gaben 2015 rund 13 % mehr Geld für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Erstmals seit der Finanzkrise 2008 wuchs der Bio-Markt in Europa wieder zweistellig. Insgesamt kauften die Europäer für 29,8 Mrd. € Bio-Produkte, davon entfielen 27,1 Mrd. € auf die Länder der Europäischen Union (EU-28), so die gemeinsame Auswertung des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL) und der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI). Pro Kopf gab jeder Europäer 2015 durchschnittlich rund 37 € für Bio-Lebensmittel aus, in der EU-28 waren es 53 €.

Drei Länder zeigten Wachstumsraten von mehr als 20 %: Schweden, Spanien und Irland. In Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden und Norwegen wuchsen die Bio-Märkte jeweils zwischen 11 und 18 %. In allen Ländern entschieden sich mehr Kunden für Bio und immer mehr Handelsunternehmen boten vielfältigere Sortimente an.

Mit Blick auf den Marktanteil von Bio-Produkten waren europäische Länder nach wie vor die Weltmeister. Dänemark lag 2015 mit 8,4 % vorn, gefolgt von der Schweiz, in der die Kunden 7,7 % Bio-Marktanteil generierten.

Das meiste Geld für Bio-Produkte gaben 2015 – wie schon in den vergangenen Jahren – die Schweizer mit 262 € aus. Deutschland lag mit 106 € pro Kopf und Jahr deutlich über dem Durchschnitt, allerdings nur an siebter Stelle hinter der Schweiz, Dänemark, Schweden, Luxemburg, Liechtenstein und Österreich.

Mit Blick auf Europa war die Entwicklung des Bio-Marktes in Schweden in den vergangenen Jahren besonders beeindruckend. Allein 2015 wuchs der dortige Bio-Markt um 39 %. Das Engagement der schwedischen Supermärkte zahlte sich aus: Mit rund zwei Drittel der Bio-Umsätze waren sie der bedeutendste Vertriebsweg für Bio-Produkte. Der schwedische Marktführer ICA beispielsweise bot jede Woche verschiedene Bio-Produkte in Aktionen an. Und obwohl auch in Schweden das schwächere Wachstum der Bio-Flächen die noch bessere Entwicklung bremste – insbesondere bei Milch, Getreide und Schweinefleisch – waren dennoch rund 45 % der verkauften Bio-Produkte schwedischer Herkunft. Neben den Supermärkten fanden beim Bio-Kauf auch Wochenmärkte und die staatlichen Alkoholgeschäfte großen Zuspruch. Auch der Online-Handel hatte im weitläufigen Schweden große Bedeutung und immer öfter gehört ein Online-Bio-Angebot zum guten Ton.

Im globalen Vergleich haben die USA inzwischen Europa abgehängt. Zum vierten Mal in Folge wuchs der US-Bio-Markt zweistellig. Die US-Amerikaner kauften 2015 für 35,7 Mrd. € Bio-Lebensmittel und erreichten damit einen Bio-Marktanteil von 5 % am gesamten Lebensmittelmarkt. Bio-Obst und -Gemüse sind die Topseller in den Vereinigten Staaten und spielen mit einem Anteil von mehr als 40 % am Bio-Markt die herausragende Rolle. Wie in vielen europäischen Ländern überstieg die Nachfrage das heimische Bio-Angebot, sodass die USA auf Importe angewiesen waren. Die größten Herausforderungen bei der Rohwarenbeschaffung für den US-Markt bestehen bei Bio-Milchprodukten und -Getreide.

Foto: Alnatura, Marc Doradzillo

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