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Bio-Erzeugerpreise folgen zunehmend eigenem Marktgeschehen

Entwicklung der Erzeugerpreise 2016

Die Erzeugerpreise für viele Bio-Produkte entkoppeln sich zunehmend von den Volatilitäten der Preise am konventionellen Markt. Bio-Bauern erhielten 2016 erstmals 24 Ct/kg mehr für ihre Milch als die konventionell wirtschaftenden Kollegen. Bei Bio-Schweinen konnte das Angebot mit der gestiegenen Nachfrage nicht Schritt halten, wodurch die Bio-Erzeugerpreise mehr als doppelt so hoch lagen wie die konventionellen Preise. Auch Bio-Getreide erzielte höhere Preise.

Die Bio-Getreideernte fiel 2016 erheblich kleiner aus als 2015, allerdings waren die Qualitäten deutlich besser als nach den langen Regenfällen im Frühjahr und -sommer zu erwarten war. Daher zogen die Preise für alle Weizenqualitäten, insbesondere für Futterweizen, an. Auch die Hafer- und Roggenpreise kletterten wieder in die Höhe. Die Preise für Bio-Getreide entkoppelten sich nicht nur immer weiter vom konventionellen Getreidemarkt, sondern differenzierten sich stärker nach Verbandsware, deutscher EU-Bio-Ware und importierter Bio-Ware. Die Rückverfolgbarkeit der Ware nimmt aufgrund von Bio-Importen einen wichtigen Stellenwert ein und wird auch preislich stärker honoriert als noch vor einigen Jahren. Die konventionellen Getreidepreise lagen teils deutlich unter dem Vorjahresniveau, und das nach einer sehr heterogenen Ernte.

Die Erzeugerpreise für heimische Bio-Milch entkoppelten sich schon Anfang 2016 stark von den sinkenden Auszahlungspreisen bei den konventionell wirtschaftenden Kollegen, da die Produktion mit der Nachfrage nicht Schritt halten konnte. Die Anlieferungsmengen für Bio-Milch stiegen zwar in 2016 gegenüber dem Vorjahr um 9 % an. Doch nicht nur die Nachfrage nach Bio-Milch in Deutschland zeigt noch ein deutliches Potenzial, sondern auch die Exportnachfrage steigt. Für die ersten zehn Monate 2016 ergab sich für das gesamte Bundesgebiet ein durchschnittlicher Erzeugerpreis von 47,7 Ct/kg für Bio-Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß, was in Anbetracht der steigenden Bio-Milchproduktion in Deutschland nicht unbedingt zu erwarten war. Der Preisabstand zur konventionellen Milch war im Oktober 2016 mit 19 Ct/kg nach wie vor beträchtlich, auch wenn der Preisabstand seit Mai 2016, als der Spitzenwert von 24,2 Ct/kg erreicht war, stetig zurückging.

Auch die Bio-Schweinepreise entkoppelten sich in 2016 komplett von den konventionellen Preisen und folgten einem eigenen Marktgeschehen. Durch die knappe Versorgung stiegen die Preise deutlich an und lagen bei stabilen 3,60 bis 3,80 €/kg Schlachtgewicht. Bio-Schweine kosteten damit mehr als doppelt so viel wie konventionelle Schweine. Umfangreiche Fleischexporte nach China sowie ein – im Verhältnis zur hohen Nachfrage der Schlachtereien – überschaubares Angebot hatten im April am konventionellen Markt kurz für Auftrieb gesorgt, im Herbst gab es dann aber wieder einen Preisrutsch, sodass die Preise zum Jahresende 2016 leicht unter 1,60 €/kg lagen.

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