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Heimischer Ökolandbau wächst stark – fast jeder 10. Betrieb ist Bio

Ökologisch bewirtschaftete Fläche und Zahl der Bio-Betriebe in Deutschland 2016

2016 stellten durchschnittlich 5 Betriebe pro Tag ihre Landwirtschaft auf Bio um. Trotz bestehender Unsicherheit um die EU-Öko-Verordnung entfalteten stabile Bio-Erzeugerpreise in Krisenzeiten und verbesserte Rahmenbedingungen in vielen Bundesländern ihre Wirkung. Nach aktuellen Schätzungen wuchs die heimische Öko-Fläche im Jahr 2016 um über 96.000 ha auf 1.185.471 ha – das entspricht einem Wachstum der Bio-Flächen von 8,9 %.

Das Wachstum der verbandsgebundenen Anbaufläche legte 2016 mit 53.001 ha bzw. 7,1 % auf einem Rekordniveau zu (2015: 3,2 %). Insgesamt werden nun fast 800.000 ha der deutschen Öko-Fläche (67,1 %) von Verbandsbetrieben bewirtschaftet – über die Hälfte (52 %) aller Bio-Landwirte gehörte einem Bio-Verband an. Neue EU-Bio-Flächen trugen mit 43.632 ha (12,6 %) prozentual sogar noch stärker zum Wachstumsschub bei.

2016 wuchs die Zahl aller deutschen Bio-Betriebe auf insgesamt 26.855 Höfe an. Das entspricht einem Plus von 2.119 Betrieben; das bereits starke Wachstum im Vorjahr (5,7 %) konnte auf 8,6 % gesteigert werden. Die Zahl aller deutschen Landwirtschaftsbetriebe ging 2016 um etwa 4.800 Betriebe (1,7 %) zurück – das waren circa 13 Höfe pro Tag.

Die positive Bio-Entwicklung zeigt, dass verbesserte Rahmenbedingungen, vor allem auf Ebene der Bundesländer, wirken. Gerade der politische Rückhalt in vielen Bundesländern, der dazu führte, dass die positiven Leistungen von Bio-Unternehmen durchgängig honoriert wurden, kam an und mehr Bauern entschieden sich für die Umstellung. Die starke Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten verbunden mit einer Preisdifferenzierung gegenüber Importwaren, sorgte für stabile Erzeugerpreise in Krisenzeiten und trug so entscheidend zur Transformation in Richtung Bio bei. Der Blick auf das fast zweistellige Umsatzwachstum mit Bio-Lebensmitteln (9,9 %) zeigt zudem, dass der deutsche Bio-Markt weiter großes Potential für heimische Erzeuger bietet, denn die Nachfrage wächst nach wie vor dynamisch.

In 2017 muss es darum gehen, den Umbau Richtung Öko an allen möglichen Stellen weiter voranzutreiben. Dazu ist es notwendig, EU-Agrar-Gelder für die Umstellung auf Bio in allen Bundesländern zur Verfügung zu stellen, um weiteren konventionellen Betrieben eine Perspektive im Bio-Bereich zu geben. Auch die Neuausrichtung der Europäischen Agrarpolitik nach 2020 gehört auf die politische Agenda. Es wird zudem darauf ankommen, dass die völlig verfahrene Revision der EU-Öko-Verordnung durch einen Neustart auf Grundlage des bestehenden, bewährten Bio-Rechts, zu einem verbesserten Rechtsrahmen für Bio-Betriebe geführt wird. Die Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) muss Transformation hin zu einer zukunftsfähigen Land- und Ernährungswirtschaft wirksam forcieren.

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