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Öko-Flächen und Bio-Betriebe

80.459 Hektar mehr Bio-Fläche

Inmitten veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen verzeichnete die Bio-Fläche in Deutschland im Jahr 2023 einen Anstieg. Der Anteil der Bio-Höfe hat weiter zugenommen, während ihre Gesamtzahl stabil blieb.

Die Bio-Flächen in Deutschland wuchsen 2023 von 1.859.842 Hektar auf 1.940.301 Hektar, was einem Zuwachs von 4,3 Prozent entspricht. Damit wurden 11,8 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland ökologisch bewirtschaftet. Bäuerinnen und Bauern bewirtschafteten 80.459 Bio-Hektar zusätzlich nach der EU-Öko-Verordnung – dem höchsten gesetzlichen Standard für die Landwirtschaft. Bildlich gesprochen haben die Betriebe somit täglich eine Fläche von der Größe von 307 Fußballfeldern auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt.

Etwa zwei Drittel dieser Bio-Flächen erfüllten darüber hinaus die strengeren Standards der Bio-Verbände. Diese Flächen verzeichneten einen Zuwachs von rund 4,1 Prozent auf 1.234.022 Hektar.Im Jahr 2023 wurde jeder siebte Hof ökologisch bewirtschaftet (14,3 Prozent), was insgesamt 36.535 Bio-Höfen in ganz Deutschland entspricht. Fast die Hälfte der Bio-Betriebe ist in einem Bio-Anbauverband organisiert, was ihnen Vorteile in Beratung, Vermarktung und politischer Vertretung verschafft. Im Verlauf des Jahres wirtschafteten 99 Betriebe weniger nach Standards der Bio-Verbände und zusätzlich 278 weniger nach der EU-Öko-Verordnung.

Trotz eines anspruchsvollen Marktumfelds haben sich die Bio-Höfe gut behauptet, wenngleich nur wenige neue Betriebe hinzugekommen sind. Sie konnten die Zahl der altersbedingt ausscheidenden Betriebe nicht vollständig kompensieren. Seit der Landwirtschaftszählung von 2020 ist die Anzahl der Bio-Höfe in Deutschland um 4,3 Prozent gestiegen, während die Gesamtzahl landwirtschaftlicher Betriebe im gleichen Zeitraum um 3,0 Prozent abgenommen hat.

Um die Nachhaltigkeit der Lebensmittelproduktion zu fördern, müssen Gemeinwohlleistungen der Höfe stärker in den Produktpreisen berücksichtigt werden und so eine lenkende Wirkung entfalten. Dazu muss die Politik Betriebsmittel verteuern, die Umweltgüter schädigen. Abgaben auf Pestizide oder Mineraldünger sind sinnvolle Wege. Die Agrarförderung muss weiterentwickelt werden, um umweltfreundliche Bio-Produktion im Handel preislich wettbewerbsfähiger zu machen und den Verbrauchern die Wahl für Bio zu erleichtern.

Für die Stärkung der umweltfreundlichen Landwirtschaft ist die Anerkennung der Umweltleistungen der Bio-Betriebe von zentraler Bedeutung. Das umweltbezogene Agrar-Recht, das im Kern für die konventionelle Bewirtschaftung konzipiert wurde, wird derzeit eins zu eins auf Bio-Betriebe übertragen. Dies führt zu einer doppelten bürokratischen Belastung ohne zusätzlichen Umweltnutzen. Diese Doppelbürokratie muss abgebaut werden.

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