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Umsatz im Bio-Fachhandel 2021 stabil auf hohem Niveau

Situation im Naturkosthandel

Berlin, 15.02.2022. 2,34 Mrd. € setzte der Naturkostgroßhandel 2021 um und hielt so das starke Umsatzniveau von 2020. Der Naturkosteinzelhandel erzielte 2021 einen Umsatz von 4,21 Mrd. € [1]. Beeinflusst wurde die Entwicklung des Bio-Fachhandels durch die Coronapandemie und die steigende Inflation.

Die Umsatzentwicklung im Naturkosthandel im Jahresverlauf 2021 korrelierte deutlich mit den jeweils geltenden Coronamaßnahmen. Im ersten Halbjahr 2021, das maßgeblich von einem langen Lockdown geprägt war, setzten sich die hohen Umsatzzuwächse von 2020 fort.

Im ersten Quartal 2021 erwirtschaftete der Bio-Großhandel mit 635,3 Mio. € sogar noch einmal rund 10,4 % mehr als im ersten Quartal des Vorjahres (575,5 Mio. €). In den Sommermonaten, in denen die Menschen dank gelockerter Coronamaßnahmen reisen konnten oder wieder mehr in Restaurants und Kantinen aßen, schwächte sich die Umsatzentwicklung leicht ab.

Mit 4,21 Mrd. € liegt das Umsatzvolumen des Naturkosteinzelhandels 2021 zwar um 3,7 % unter dem des Ausnahmejahres 2020. Gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 ist das weiterhin ein Plus von rund 12 %. Insgesamt gaben die Bio-Kundinnen und Kunden damit jeden vierten Euro in den Bio-Läden und Bio-Supermärkten aus. Die Entwicklung 2021 setzt den Trend aus dem Vorjahr fort: Kochten die Menschen vermehrt zu Hause, entschieden sie sich verstärkt für Öko. Das führte sie vermehrt in den Bio-Fachhandel. Dort bekommen sie qualitativ hochwertige Bio-Lebensmittel, mit denen sie sich und der Umwelt etwas Gutes tun wollen. Auch der hohe Umsatzanteil mit frischen Bio-Waren wie Obst, Gemüse oder Milch im Bio-Facheinzelhandel, der fast 60 % ausmachte, zeigt das deutlich. Für Kundinnen und Kunden spielte auch das besondere Nachhaltigkeits-Engagement des Bio-Fachhandels eine wichtige Rolle, wie jüngst eine Studie des Rheingold-Instituts bestätigte.

Bei den Einkaufsstätten ging der Trend weiterhin zu größeren Verkaufsflächen bei gleichzeitig sinkender Gesamtzahl der Läden in Deutschland. Der Anteil der Bio-Supermärkte mit mehr als 400 m² Ladenfläche stieg zwischen 2012 und 2021 um 17 %. Der Marktanteil der Bio-Läden bis 99 m² Fläche sank im selben Zeitraum von 37 % auf 19 %.

Auch für 2022 ist zu erwarten, dass die Coronapandemie und die inflationsbedingt steigenden Lebensmittelpreise die Umsatzentwicklung im Bio-Groß- und -Einzelhandel beeinflussen werden. Damit Bio sich in vielfältigen, dezentralen und resilienten Strukturen weiter gut entwickeln kann, braucht es politische Maßnahmen, die die Erzeugung, Lebensmittelherstellung und den Absatz gesunder, bezahlbarer und nachhaltiger Bio-Lebensmittel fördern.

Autorinnen und Autoren: Hans J. Kaufmann und Kathrin Jäckel, Bundesverband Naturkost Naturwaren

[1] inkl. Non-Food


Quellen:

Bio Verlag (2021): Anteil der Ladentypen. In: BioHandel 1/2022, S. 11.

Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN, 2022): Gesamtumsatzentwicklung des Naturkostgroßhandels, Gesamtmarktentwicklung des Naturkostfachhandels. Eigene Erhebung: Meldung der BNN-Mitglieder.

Quiring, F. (2021): Kunden für die Transformation der Lebensmittelwirtschaft gewinnen. Rheingold Institut im Auftrag des Bioverlags.

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