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Pressemitteilung

Rebschutzsituation und Lösungsbausteine: Kaliumphosphonat für den ökologischen Weinbau

Berlin / Bonn - Gesunde Reben erfordern Pflanzenschutz. Dieser wird permanent weiterentwickelt, um die Umwelt zu schonen, die Weinqualität hochzuhalten und die Produktionssicherheit für die Winzerinnen und Winzer zu erhöhen.

„Gemeinsam den Ökoweinbau zukunftsfähig machen, das ist unser Ziel. Der Deutsche Weinbauverband (DWV) hat in Zusammenarbeit mit dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) einen Lösungsvorschlag für den Pflanzenschutz im Ökoweinbau entwickelt. Wir sehen in der Zulassung von Kaliumphosphonat einen richtigen und notwendigen Schritt“, betont DWV-Vizepräsident und Ökowinzer Thomas Walz. Hierzu veröffentlichten BÖLW und DWV gemeinsam Unterlagen, welche zunächst die Situation im Rebschutz darstellen und als einen Lösungsbaustein die Zulassung von Kaliumphosphonat im Ökoweinbau vorschlagen. Dieses Papier ist auf Deutsch und Englisch auf www.deutscher-weinbauverband.de/rebschutzsituation-und-loesungsbausteine-kaliumphosphonat-fuer-den-oekologischen-weinbau/ abrufbar.

Aus Sicht der Verbände kommt der ökologische Weinbau ohne seine zugelassenen Pflanzenschutzmittel nicht aus. Diese sind jedoch bei langanhaltenden Regenperioden nicht geeignet, um die Ernte zu sichern und wissenschaftliche Studien zeigen, dass unter feucht-warmen Bedingungen alternative Wirkstoffe nicht ausreichend wirksam sind. Eben diese feucht-warmen Bedingungen sind aber mit steigender Häufigkeit in weinbautreibenden Teilen Europas, darunter auch Deutschland, zu beobachten. So haben die regenreichen Jahre 2016 und 2021 zu ruinösen Ernteausfällen im Ökoweinbau geführt.

„Der Naturstoff Kaliumphosphonat ist ein wichtiger Baustein in den Bemühungen der Bio-Verbände, den Einsatz von Kupfer im ökologischen Weinbau so weit wie möglich zu minimieren – gerade auch vor dem Hintergrund der zu erwartenden Klimaveränderungen“, erläutert Hanneke Schönhals, Sprecherin des BÖLW-Fachausschusses Wein. „Für eine entsprechende Zulassung müssen jetzt gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Weinbau-Ländern die Rahmenbedingungen auf EU-Ebene geschaffen werden.“

Die Verbände stellen heraus, dass es auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Ökoweinbau mit gesicherten Erträgen dringend Pflanzenschutzmittel benötigt, die auch in Jahren wie 2016 und 2021 funktionieren und die Grundsätze des ökologischen Weinbaus erfüllen.

Nach jahrelanger, intensiver Forschung, vielen Diskussionen und Befragungen kommen der BÖLW und DWV zu dem Ergebnis, dass im Moment allein Kaliumphosphonat als ein solches Mittel in Frage kommt. Phosphonate kommen in der Natur vor und haben sich im Pflanzenschutz als wirksam und sicher bewährt.

Neben der Umstellung auf neue Rebsorten sind bereits weitere Instrumente wie der Einsatz von Prognosesystemen und Managementmaßnahmen in der Kulturführung im Einsatz, die zu einer Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes im Ökoweinbau beigetragen haben. Aber es bleibt dabei: Ohne Pflanzenschutzmittel wird der Ökoweinbau trotz erfolgreicher Züchtung und technischer Innovationen auf absehbare Zeit nicht auskommen, auch wenn Gesunderhaltungsstrategien laufend optimiert werden. Bis andere nachhaltige praxistaugliche Lösungen und Strategien gefunden sind, wird Kaliumphosphonat als „Brücke“ für die Ertragssicherung benötigt.


Ansprechpersonen: Miriam Berner, mberner[at]dwv-online.de (DWV), Peter Röhrig, roehrig[at]boelw.de (BÖLW)

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland.

Der Deutsche Weinbauverband e.V., kurz DWV, ist die Berufsorganisation der deutschen Winzerinnen und Winzer. Er vertritt die Gesamtinteressen seiner Mitglieder gegenüber internationalen und nationalen Institutionen und Organisationen und setzt sich dafür ein, die beruflichen Belange der deutschen Winzerschaft zu wahren und zu fördern.


Ihr Kontakt zum BÖLW

Peter Röhrig
Geschäftsführender Vorstand

 +49 30 28482-307
presse[at]boelw.de

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