Zum Inhalt springen
09_Europa_USA.png
Artikel

Bio-Umsatz in Europa legt auf 54,5 Mrd. EUR zu

Bio-Handelsumsätze in Europa und den USA

Berlin, 14.02.2023. Die Europäer gaben 2021 3,8 Prozent mehr Geld für Bio-Produkte aus als 2020. Das Wachstum liegt damit etwas unter dem Vorjahr. Durchschnittlich kauften die Europäer für 68 EUR im Jahr Bio-Produkte ein, in den USA waren es 146 EUR pro Jahr. In ganz Europa wurden Bio-Lebensmittel im Wert von 54,5 Mrd. EUR gekauft.

 

Die Pandemie beflügelte auch 2021 die Bio-Märkte in vielen Ländern Europas, allerdings nicht mehr in dem Umfang wie im ersten Coronajahr 2020, als der Markt noch um 15 Prozent größer wurde. Das 2020 erreichte Niveau wurde weiter ausgebaut. Das Marktwachstum lag in den vergangenen 20 Jahren stets über dem Wert von 2021. Erstmals wuchs in Europa die Bio-Fläche schneller als der Bio-Markt - um 4,4 Prozent auf 17,8 Mio. ha. Dies sind die Ergebnisse der gemeinsamen Auswertung des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL) und der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI). In vielen Ländern normalisierte sich im zweiten Halbjahr das Leben: Die Menschen kochten weniger zu Hause, kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück und fuhren wieder in den Urlaub. Das größte Plus erzielte 2021 Estland mit 21 Prozent – das Angebot in den Läden wurde deutlich ausgeweitet. Auch Luxemburg legte mit 15 Prozent zweistellig zu. Viele Länder wie Deutschland, Belgien, Österreich, das Vereinigte Königreich oder die Schweiz erreichten Steigerungen um 4 bis 6 Prozent. Einige Länder zeigten stabile bis leicht negative Entwicklungen: Niederlande, Dänemark, Frankreich, Finnland und Italien. In Schweden schrumpfte der Markt auf einem hohen Niveau im zweiten Jahr in Folge, diesmal um 5 Prozent. Nach wie vor sind europäische Länder Weltmeister beim Marktanteil von Bio-Produkten. Dänemark lag 2021 mit einem Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt von 13 Prozent weiterhin mit Abstand vorn, gefolgt von Österreich mit 11,6 Prozent, Luxemburg mit 11 Prozent, der Schweiz mit 10,9 Prozent, und Schweden mit 8,9 Prozent. Deutschland steht mit 7 Prozent Marktanteil an sechster Stelle in Europa. Das meiste Geld für Bio-Produkte pro Person gaben die Schweizer mit 425 EUR und die Dänen mit 384 EUR aus, gefolgt von den Luxemburgern (313 EUR) sowie den Österreichern (268 EUR) und Schweden (266 EUR). Deutschland liegt mit Ausgaben in Höhe von 191 EUR für Bio-Lebensmittel an sechster Stelle in Europa. Die USA und Europa bleiben die weltgrößten Bio-Märkte. Doch auch in den USA verlangsamte sich das Bio-Wachstum im zweiten Pandemiejahr von 12,8 auf 2 Prozent und erreichte 48,6 Mrd.?EUR. Mit der Normalisierung der Lebens- und Einkaufsgewohnheiten blieben die Bio-Käufe fast stabil. Die Amerikaner gaben 2021 rund 146 EUR pro Person aus, der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt lag bei 6,0 Prozent. Mit 15 Prozent Umsatzanteil spielt Obst und Gemüse am US-Bio-Markt eine größere Rolle als in Europa. Sie erzielten auch 2021 den größten Zuwachs, während verpackte, haltbare „Hamster-Produkte“ das Niveau von 2020 unterschritten. Milch und Fleisch waren leicht im Plus.

Informationen zu Quellen, sowie die Autorinnen und Autoren finden Sie hier.

Illustrationen & Charts: Pötting Information Design

EU-Agrarpolitik_Reform2020_drought-3584486_1920.jpg
Pressemitteilung

BÖLW zur Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik: Weidehaltung stärken, Leistungen des Systems Öko-Landbau anerkennen

 | 

Heute beraten in Brüssel die EU-Mitgliedsstaaten über die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik. In Deutschland wird intensiv darüber debattiert, wie diese…

Pflanze_Gesundheit_Gemüsebau_BLE_ThomasStephan.jpg
Pressemitteilung

Bio-Recht: Spielraum für Verbesserungen nutzen

Praxisgerechte Lösungen für Bio-Importe, im Umgang mit Kontaminationen sowie eine einfachere Umsetzung gefordert
 | 

Seit seiner Einführung im Jahr 1992 ist die EU-Öko-Verordnung das strengste Regelwerk für den umweltgerechten Anbau und die Verarbeitung von Lebensmitteln…

Bilnaz_PK.jpg
Pressemitteilung

Jahresbilanz zur Biofach 2024: Bio-Lebensmittelbranche entwickelt sich stabil

BÖLW fordert entschlossene politische Rahmensetzung, damit Unternehmen den Umbau des Ernährungssystems gestalten können
 | 

BÖLW fordert entschlossene politische Rahmensetzung, damit Unternehmen den Umbau des Ernährungssystems gestalten können.