Zum Inhalt springen
ÖkoFeldtage19_26.jpg
Pressemitteilung

„Innovationsmotor Bio: Öko-Landwirtschaft braucht Öko-Forschung“

BÖLW anlässlich der bundesweiten Öko-Feldtage 2019

Grebenstein/ Berlin, 03.07.2019. Auf den Öko-Feldtagen diskutieren Forscher, Bauern, Politik, Behörden und Wissenschaft im BÖLN-Forum darüber wie „Forschung für den Öko-Landbau Wege in eine zukunftsfähige Landwirtschaft bahnt“. Dr. Alexander Gerber, Vorstand für Landwirtschaft des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert:

„Bio-Unternehmen und -Forscher müssen gemeinsam noch viele Fragen beantworten, etwa mit Blick auf die Gesunderhaltung von Pflanzen, der Züchtung angepasster Sorten und robuster Rassen oder der Entwicklung fairer Wertschöpfungsketten, die vielfältige Betriebe wirtschaftlich ermöglichen.

Öko-Forschung ist ein Innovationsmotor. Damit das ganze Potenzial von Bio zum nachhaltigen Umbau von Land- und Lebensmittelwirtschaft besser gehoben werden kann, heißt es, die Öko-Forschungsinfrastruktur sowie Kooperationen zwischen Forschung und Praxis auf Augenhöhe auszubauen und zu stärken. Hier wurde in den vergangenen Jahrzehnten Beispielhaftes geleistet.

Wer sich sinnvoller Weise zu 20 % Öko-Landwirtschaft bis 2030 im Koalitionsvertrag verpflichtet, muss das mit entsprechenden Investitionen in die Forschung unterfüttern. Es reicht nicht, den Anteil der Öko-Forschung bei unter 2 % der Agrarforschungsmittel zu belassen. Damit das Potential der Öko-Forschung stärker gehoben werden kann, braucht es eine Forschungspolitik, die Institutionen und Forschungsansätze aufbaut und stärkt, die systemorientiert sind und zugleich Wissenstransfer und Kommunikation als zentralen Bestandteil von Forschungsarbeit versteht und fördert. Damit Bio-Bauern, -Lebensmittelhersteller und -Händler weiter große Schritte vorangehen können, muss Bio auch in der Ausbildung eine wichtigere Rolle einnehmen.

Von Bio-Forschung und mehr Öko-Aus- und Weiterbildung profitiert der gesamte Agrar- und Ernährungssektor, der mit Blick auf Klimakrise, starke Höfe und Insektenschwund dringend nachhaltiger werden muss.“


1391 Zeichen (O-Ton), Veröffentlichung honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten, Ansprechpartner: BÖLW-Pressestelle, Joyce Moewius, auf den Öko-Feldtagen mobil unter +49 177 2701582. Alle BÖLW-Presseinformationen finden Sie unter www.boelw.de/presse, alle Infos zu den 2. Bundesweiten Öko-Feldtagen auf www.oeko-feldtage.de.  


Hintergrund

System Öko-Forschung: Im Ökolandbau arbeiten Praxis und Wissenschaft gemeinsam intensiv am Wissensfortschritt, um praxisrelevante Forschungsfragen und praxistaugliche Lösungen zu entwickeln. Die vorbildhaften Effekte solcher Praxisforschungsprojekte hinsichtlich des Dialogs aller Wissensträger, des intensiven Wissensaustauschs und der praktischen Anwendbarkeit von Ergebnissen wird zunehmend auch von der Forschungsförderung anerkannt. Öko-Forschung ist damit auch Vorreiter in der Weiterentwicklung transdisziplinärer Forschung, die wesentlich zur Lösung ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen kann.

Unterstützung der Öko-Forschung: Ende 2018 waren bereits 12 % der Höfe in Deutschland Bio-Betriebe. Trotzdem werden nach Erhebungen des staatlichen Thünen-Instituts nur 1,5 % der Agrarforschungsmittel in diesen Bereich investiert, obwohl Wissenschaftler und Landwirte einen beträchtlichen zusätzlichen Forschungsbedarf sehen, um zu einer tier- und umweltgerechteren Landwirtschaft, mehr Wertschöpfung und einer schonenderen Lebensmittelverarbeitung mit weniger Zusatzstoffen zu kommen. Der BÖLW fordert deshalb eine Erhöhung des Ansatzes für das BÖLN von derzeit etwa 30 auf mindestens 60 Mio. € im Laufe der aktuellen Wahlperiode und eine entsprechende Budgetierung der Agrarforschungsmittel für öko-relevante Fragestellungen sowie eine entsprechende Ausstattung der Ressortforschungsinstitute und anderer spezialisierter Forschungseinrichtungen, um die jahrzehntelange Vernachlässigung aufzuholen und die Öko-Forschung entsprechend der Zielsetzung von 20 % Öko-Landwirtschaft auszurichten.

Wie Forschung für stabile Agrar- und Ernährungssysteme funktioniert.


Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeuger, Verarbeiter und Händler von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von über 46.000 Bio-Betrieben 10.91 Mrd. Euro umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Bioland, Biokreis, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.


Ihr Kontakt zum BÖLW

Peter Röhrig
Geschäftsführender Vorstand

 +49 30 28482-307
presse[at]boelw.de

Weitere passende Beiträge

Sonstige_Bundesregierung_reichstag-324982_1920.jpg
Pressemitteilung

Bundeshaushalt: Defizit bei der Öko-Forschung bleibt bestehen

Mit 2 % Forschungsmitteln lassen sich 30 % Bio und der Umbau zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und Ernährung nicht erreichen
 | 

Um so stärker muss nun Ressortforschung auf Bio ausgerichtet werden. Gut ist, dass für 2023 Mittel für den Umbau der Tierhaltung eingeplant sind.

Sonstige_Bundesregierung_reichstag-324982_1920.jpg
Pressemitteilung

BÖLW: Bundestag schafft Klarheit bei der Öko-Forschung

Forschung zu Bio muss aber weiter gestärkt werden
 | 

Künftig wird es ein Bundesprogramm nur für Öko-Forschung geben. Dennoch werden nur 2 % der Agrarforschungsgelder für Bio eingesetzt.

Sonstige_2022_Presseerklaerung_der_BOELW-Mitglieder.jpg
Pressemitteilung

Rollback impossible: Landwirtschaft und Ernährung jetzt krisenfest machen!

Presseerklärung der BÖLW-Mitgliederversammlung
 | 

Wir fordern die Bundesregierung auf, die Innovationkraft von Bio für die Lösung der drängenden Krisen zu nutzen!

Sonstige_2021_Resolution_der_BOELW-Mitglieder_2.png
Position

Umbau des Agrar- und Ernährungssystems: Jetzt gemeinsam handeln!

Resolution der BÖLW-Mitgliederversammlung an die Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP
 | 

Weil Umbau drängt und eilt, muss die neue Bundesregierung handlungswillig und vor allem handlungsfähig sein – vom ersten Tag an!

BioFAQ_Grundlegendes_Spielberger-2.jpg
Pressemitteilung

Umbau ist Regierungsaufgabe

Gesamte Wertschöpfungskette in den Blick nehmen
 | 

Öko wird von der Zukunftskommission Landwirtschaft als das Nachhaltigkeitsprogramm beschrieben, das wirkt und über relevanten und dynamischen Markt verfügt.

Pflanze_Duengung_landscape-3565856_1920.jpg
Pressemitteilung

„Konsequente Modernisierung geht nur mit Bio“

BÖLW zur Agrarministerkonferenz
 | 

Wir appellieren an Bund und Länder, Bio wirksam zu stärken. Das drängt angesichts Klimakrise und Höfesterben. Viele haben am Wahl-Sonntag für Umbau votiert.…

Sonstige_2021_Resolution_der_BOELW-Mitglieder.png
Position

Vom Acker bis zum Teller: Wirtschaft gemeinsam umbauen

Resolution der BÖLW-Mitgliederversammlung
 | 

Ernährungssystem gemeinsam umbauen, vom Acker bis zum Teller! Öko als Leitbild und Blaupause für die Transformation der Wirtschaft nehmen.

Ernaehrung_Landwirtschaft.jpg
Artikel

Politikbereich Ernährung und Landwirtschaft

BÖLW-Grundsatzpapier zur Bundestagswahl 2021
 | 

Wirtschaften innerhalb planetarer Belastungsgrenzen. Was muss zur Bundestagswahl 2021 im Bereich Ernährung und Landwirtschaft auf die politische Agenda?

Sonstige_Bundesregierung_reichstag-324982_1920.jpg
Pressemitteilung

Bio-Bilanz: Daumen runter! Viel gesagt, zu wenig getan

BÖLW bewertet Bundesregierung & stellt Grundsatzpapier zur Bundestagswahl vor
 | 

Anlässlich der Internationalen Grünen Woche 2021 zieht der Bio-Dachverband BÖLW Bio-Bilanz und bewertet Themen von Agrarpolitik bis zum Tierwohl.

Sonstige_Grundsatzpapier_BTW2021.png
PositionBroschüre

BÖLW-Grundsatzpapier zur Bundestagswahl 2021

Superwahljahr in der Zeitenwende: Zeit zu handeln!
 | 

BÖLW schlägt zur Bundestagswahl vor, wie Landwirtschaft und Ernährung mit Öko nachhaltig werden.

Forschung_Fortbildung.jpg
Pressemitteilung

BÖLW: Bundeshaushalt stärkt Forschung zu Bio

Schritt in die richtige Richtung, Forschung zu Bio muss aber weiter gestärkt werden
 | 

Bundestag stockt BÖLN um 5 Mio. € auf. Mit weiterhin weniger als 2 % der Gesamt-Agrarforschungsförderung bleiben Mittel für Öko-Forschung weiter zu knapp.

Löwenstein_Felix_2014_Quelle_privat.JPG
Pressemitteilung

BÖLW-Vorsitzender Felix Löwenstein in Bioökonomierat berufen

Bundesregierung will Erfahrung des Bio-Sektors nutzen
 | 

Der Schlüssel für eine echte und nachhaltige bioökonomische Transformation liegt darin, Bioökonomie viel ganzheitlicher anzulegen.

Pflanze_Gesundheit_Artenvielfalt_BLE_ThomasStephan.jpg
Pressemitteilung

BÖLW fordert: Verursacherprinzip umsetzen, Pestizidzulassung der Realität anpassen

Was der Biene schadet, muss vom Markt
 | 

Bio-Spitzenverband zur Pestizidabdrift-Studie

Tier_Haltung_Schafe.jpg
Pressemitteilung

BÖLW zur Herbst-Agrarministerkonferenz

GAP / Ökolandbau / ASP / Weidetierprämie
 | 

Amtschef- und Agrarministerkonferenz von Ländern und Bund tagt heute und morgen über Entwicklung der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Titel_Branchenreport2020.jpg
Pressemitteilung

Umfassend umsteuern Richtung gesunde und nachhaltige Ernährung

BÖLW zum Gutachten des BMEL-Beirates zur Ernährungspolitik
 | 

Expertengutachten zeigt: Deutsche Ernährungspolitik muss vom Nachzügler zum Vorreiter werden – Öko als Werkzeug für umfassende Transformation nutzen.

Forschung_Fortbildung_research-2909366_1920.jpg
Pressemitteilung

„Wer 20 % Öko will, muss in Öko-Forschung investieren“

BÖLW zu Öko-Forschungsbudget
 | 

Der Bund finanziert Öko-Forschung im ‚Bundesprogramm Ökologischer Landbau‘. Zu Beginn 2002 standen 36 Mio. € dafür bereit, heute nur noch 20 Mio. €.

Pflanze_Duengung_landscape-3565856_1920.jpg
Position

Vom Protest zum Umbau: Wie gelingt die Zeitenwende?

Top 10-Themenpapier zum Pressegespräch mit O-Tönen
 | 

Von Ackerbaustrategie über Gemeinsame Agrarpolitik bis hin zum Tierwohllabel - der BÖLW bewertet die aktuelle politische Lage und die Top 10-Themen in 2020.

koFeldtage19_34.JPG
Pressemitteilung

Erfolgreiche Bilanz der Öko-Feldtage: Branchen-Treffpunkt, Wissensplattform & Impulsgeber für die gesamte Landwirtschaft

11.000 Besucherinnen erleben Öko-Innovationskraft bei fast 350 Ausstellenden, auf 1.200 Demoparzellen mit 70 Kulturen, in Fachforen & Stallgesprächen, auf 50 Maschinenvorführungen, Neuentwicklungen und Prototypen in Tierhaltung, Pflanzenbau und -Zucht
 | 

Den starken Impuls aus der Praxis und das Potenzial, was für die gesamte Landwirtschaft in Öko steckt, muss die Politik unbedingt aufnehmen.

Forschung_Fortbildung_Kuehe.jpg
Stellungnahme

BÖLW zum Entwurf der Nationalen Strategie Bioökonomie

Planetare Belastungsgrenzen respektieren und Maßnahmen koheränt daran ausrichten
 | 

Grundsätzlich muss in der Bioökonomiestrategie ein sehr viel breiteres Verständnis von Innovation zugrunde liegen, um gesellschaftliche Ziele zu erreichen.

BÖLW_FelixLöwenstein_NürnbergMessse_JanScheutzow.jpg
Pressemitteilung

„Klöckner muss Motor für enkeltaugliche Landwirtschaft und Ernährung werden“

BÖLW-Statement zu einem Jahr GroKo
 | 

Das Ziel der Koalition, 20 % Öko bis 2030, fällt nicht vom Himmel. Es braucht ambitionierte Politik, die alle verfügbaren Instrumente darauf ausrichtet.

Tier_Zuechtung_ÖkologischeTierzuchtgGmbH.jpg
Pressemitteilung

Forschungspolitik: Öko-Züchtung statt Gentechnik fördern

Bundesregierung gibt 100 Mio. € Steuergeld für Gentechnik aus - nur 9,6 Mio. € für Ökolandbau
 | 

BÖLW kommentiert aktuelle Zahlen der staatlichen Forschungsförderung für gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere.

BÖLW_Mitglieder_2018.jpg
Position

„Bundesministerin Klöckner blockiert Bio“

Erklärung der BÖLW-Verbände zur Mitgliederversammlung 2018
 | 

Wir stellen fest, dass sich die Bundesregierung auf dem ausruht, was bereits in der letzten Legislaturperiode angelegt wurde.

Forschung_Projekt_Wissenstransfer_Bioland_Teaser.jpg
Pressemitteilung

BÖLW zum Haushalt 2019: „Ein Öko-Bundesprogramm macht noch keinen nachhaltigen Haushalt“

Einzelplan 10 hinkt Nachhaltigkeitszielen der Bundesregierung hinterher
 | 

Der Agrar- und Ernährungshaushalt für 2019 soll auf 6,24 Mrd. Euro aufgestockt werden. Der Ökolandbau soll mit 30 Mio. Euro auf Vorjahresniveau verharren.

Forschung_Fortbildung2.jpg
Information

Forschungsfragen aus der Praxis

Woran muss geforscht werden, um die Ökologische Lebensmittelwirtschaft weiter voranzubringen?
 | 

Unter Beteiligung von zahlreichen Akteuren aus Praxis und Beratung hat der BÖLW zusammengetragen, welche Fragen die Forschung der Bio-Praxis dringend…

Sonstige_Bundesregierung_reichstag-324982_1920.jpg
Forderung

Mit Bio Wertschöpfung steigern & Nachhaltigkeitsziele erreichen

Grundsatzpapier zur Bundestagswahl 2017
 | 

Der BÖLW zeigt alle Schritte auf, die Deutschland gehen muss, um Land- und Lebensmittelwirtschaft zukunftsfähig zu machen.