Zum Inhalt springen
Forschung_Fortbildung_research-2909366_1920.jpg
Pressemitteilung

„Wer 20 % Öko will, muss in Öko-Forschung investieren“

BÖLW zu Öko-Forschungsbudget

Nürnberg/ Berlin, 12.02.2020. Heute startet die BIOFACH. Auf der Weltleitmesse für Bio-Produkte wird auch über Öko-Forschung diskutiert werden. Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert: 

Wer sich 20 % Öko bis 2030 im Koalitionsvertrag verpflichtet, muss heute mindestens 20 % in Öko-Forschung investieren.

Leider investiert die Bundesregierung derzeit weniger als 2 % des gesamten Agrarforschungsbudgets in Öko.

Die Bunderegierung finanziert Öko-Forschung im ‚Bundesprogramm Ökologischer Landbau‘. Im Startjahr 2002 investierte der Bund 36 Mio. € in Öko-Forschung. Heute sind es 20 Mio. € für Bio und 10 Mio. € für ‚andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft‘, für die das Programm im Jahr 2011 geöffnet wurde.

Wenn Bundesministerin Klöckner das 20 % Öko-Ziel des Koalitionsvertrages erreichen will, dann muss deutlich mehr in Öko-Forschung investiert werden. Seit Jahren fordern wir deshalb, das Programm zunächst mit mindestens 60 Mio. € auszustatten. Schließlich wachsen die Forschungsfragen der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft mit der Öko-Fläche mit und werden drängender. Und mehr Bio-Forschung sorgt für mehr Innovation im gesamte Agrar- und Ernährungssektor, der dringend nachhaltiger werden muss.

Die Bundesregierung kann das große Überlebensthema ‚Nachhaltigkeit‘ angesichts von Klimakrise und Artensterben unmöglich in einem kleinen Spezialprogramm abhandeln. Damit Landwirtschaft enkeltauglich wird, muss Nachhaltigkeit zwingend in allen Forschungsprogrammen adressiert werden. Daher ist es sinnvoll, wenn das Bundesprogramm Öko-Landbau wieder, mit einem klaren Profil, auf die Öko-Forschung fokussiert.


Hintergrund

Nach Erhebungen des staatlichen Thünen-Instituts werden weniger als 2 % der Agrarforschungsmittel in die Öko-Forschung investiert, obwohl Wissenschaftler, Unternehmer und Landwirte einen beträchtlichen zusätzlichen Forschungsbedarf sehen, um zu einer tier- und umweltgerechten Landwirtschaft, einer schonenderen Lebensmittelverarbeitung mit weniger Zusatzstoffen und mehr Perspektive für ländliche Räume zu kommen.

Der BÖLW fordert eine Erhöhung des Ansatzes für das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) von derzeit etwa 30 auf mindestens 60 Mio. € im Laufe der aktuellen Wahlperiode und eine entsprechende Budgetierung der Agrarforschungsmittel für öko-relevante Fragestellungen, um die jahrzehntelange Unterfinanzierung aufzuholen und die Öko-Forschung entsprechend der Zielsetzung von 20 % Öko-Landwirtschaft auszurichten. Wichtig ist auch, dass im Rahmen der Öko-Forschung langfristige Projekte ermöglichst werden, bspw. für die Öko-Pflanzenzüchtung. Aktuell sind Projekt nur bis zu drei Jahren möglich.

Entwicklung des BÖL(N) seit 2002:

Haushaltsjahr

BÖL vs. BÖLN

Volumen in Mio. € 
(davon für Öko-Projekte)

2002

BÖL

34,8

2003

BÖL

36

2004

BÖL

20

2005

BÖL

20

2006

BÖL

20

2007

BÖL

16

2008

BÖL

16

2009

BÖL

16

2010

BÖL

16

2011

BÖL(N)

16 (11,5)

2012

BÖLN

16 (10,4)

2013

BÖLN

17 (10,2)

2014

BÖLN

17 (8,2)

2015

BÖLN

17 (7,2)

2016

BÖLN

17 (6,7)

2017

BÖLN

20 (9,7)

2018

BÖLN

30 (8,1)

2019

BÖLN

30 (13,2)

2020

BÖLN

28,85 (18,1)

Quelle: https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Nachhaltige-Landnutzung/Oekolandbau/_Texte/BundesprogrammOekolandbau.html

Alle BÖLW-Presseinformationen finden Sie unter www.boelw.de/presse

1395 Zeichen (Statement), Veröffentlichung honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten, Ansprechpartner: Peter Röhrig, Tel. +49 160 96459951, BÖLW-Pressestelle, Joyce Moewius, Tel. +49 177 2701582.

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeuger, Verarbeiter und Händler von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von über 40.000 Bio-Betrieben 10.91 Mrd. Euro umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Bioland, Biokreis, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.


Ihr Kontakt zum BÖLW

Peter Röhrig
Geschäftsführender Vorstand

 +49 30 28482-307
presse[at]boelw.de

Weitere passende Beiträge

ÖkoFeldtage19_26.jpg
Pressemitteilung

Treffpunkt Öko-Feldtage 2022: Innovativ und vielfältig - für eine Landwirtschaft der Zukunft

Der BÖLW begrüßt als Schirmherr
 | 

Vom 28. bis 30. Juni 2022 Bio live erleben auf den dritten bundesweiten Öko-Feldtagen im hessischen Villmar.

2017-06-22-093424_45177460911_o.jpg
Pressemitteilung

Dritte Öko-Feldtage: Landwirtschaft der Zukunft heute schon live erleben!

28. bis 30. Juni 2022 auf der Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof in Villmar-Aumenau: Treffpunkt für Bio-Bauern und -Bäuerinnen, Forschende, Verbände, Politik und Medien
 | 

Die Öko-Feldtage werfen ihre Schatten voraus: 330 Ausstellende, 1.500 Demoparzellen, 20 ha Innovation und Öko-Landbau pur vom 28.-30.06.2022 in Hessen.

Forschung_Fortbildung_Beratung_bible-3496563_1920.jpg
Veranstaltung

Fachgespräch Öko-Beratungswerkzeuge

Was wird gebraucht, wie sollten sie funktionieren und welchen Zielen dienen sie?
 | 

Gemeinsam mit Beratenden diskutierten wir am 17.09. in Fulda die Erfahrungen mit Beratungsinstrumenten, um zu ermitteln, ob und welchen Bedarf es gibt.

ÖkoFeldtage19_26.jpg
Pressemitteilung

„Innovationsmotor Bio: Öko-Landwirtschaft braucht Öko-Forschung“

BÖLW anlässlich der bundesweiten Öko-Feldtage 2019
 | 

Es braucht Forschungspolitik, die systemorientiert Institutionen und Ansätze aufbaut und Wissenstransfer als zentralen Bestandteil von Forschung versteht.

 

Forschung_Fortbildung_Kuehe.jpg
Stellungnahme

BÖLW zum Entwurf der Nationalen Strategie Bioökonomie

Planetare Belastungsgrenzen respektieren und Maßnahmen koheränt daran ausrichten
 | 

Grundsätzlich muss in der Bioökonomiestrategie ein sehr viel breiteres Verständnis von Innovation zugrunde liegen, um gesellschaftliche Ziele zu erreichen.

2017-06-21-124433_45177465711_o.jpg
Pressemitteilung

Öko-Feldtage: Landwirtschaft der Zukunft heute schon live erleben!

3./4. Juli in Nordhessen: Treffpunkt von Bio-Bauern für Berufskolleginnen, Forschende, Verbände, Politik und Medien
 | 

Über 320 Unternehmen, Verbände und Organisationen haben sich für die Öko-Feldtage 2019 angemeldet. Auf 1.200 Parzellen werden Feldversuche gezeigt.

wita2019_SÖL.jpg
Veranstaltung

15. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau

Innovatives Denken für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft
 | 

Vom 5. bis 8. März 2019 öffnete die Uni Kassel ihre Tore für die 15. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau. Der BÖLW war mit zwei Workshops dabei.

Forschung_Fortbildung_MarzenaSeidel2.jpg
Veranstaltung

Workshop Praxisforschung

Praxisforschung gemeinsam weiterentwickeln: Was stärkt unsere Zusammenarbeit?
 | 

Am 20.11.18 kamen Öko-Praktiker, -Berater und Wissenschaftler in Kassel zusammen, um Geling-Faktoren, offenen Bedarf, Herausforderungen und Hemmschuhe der…

Forschung_Fortbildung2.jpg
Information

Forschungsfragen aus der Praxis

Woran muss geforscht werden, um die Ökologische Lebensmittelwirtschaft weiter voranzubringen?
 | 

Unter Beteiligung von zahlreichen Akteuren aus Praxis und Beratung hat der BÖLW zusammengetragen, welche Fragen die Forschung der Bio-Praxis dringend…

Pflanze_Duengung.jpg
Pressemitteilung

Eiweißpflanzen und Ökolandbau: Ein Erfolgsduo stellt sich vor

Auftaktveranstaltung im Zelt „Praxis trifft Forschung“ auf den 1. Bundesweiten Öko-Feldtagen
 | 

Im Zelt „Praxis trifft Forschung“ auf den 1. Öko-Feldtagen zeigen Bio-Bauern und -Berater Best Practice-Beispiele und diskutieren über Bio-Praxis-Forschung…

Wissenschaftstagung_quer_positiv.png
Veranstaltung

14. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau

Ökologischen Landbau weiterdenken: Verantwortung übernehmen, Vertrauen stärken
 | 

2017 war der BÖLW bei der 14. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau in Freising mit zwei Workshops zur Praxisforschung und Forschungsbewertung dabei.

Forschung_Fortbildung_research-2909366_1920.jpg
Pressemitteilung

Ökolandbau: Innovationskraft durch Praxisforschung stärken

Der BÖLW auf der 14. Wissenschaftstagung Ökolandbau in Freising
 | 

Im Zeichen der praxisnahen Forschung wird der BÖLW auf der 14. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau (WiTa) vom 7. bis 10. März in Freising vertreten…

Forschung_Praxisforschung_soil-2561136_1920.jpg
Pressemitteilung

Kluges neues Jahr!

Frisches Wissen für Öko-Praktiker
 | 

Auf über 100 Fortbildungs-Veranstaltungen lernen Praktiker aus Land- und Lebensmittelwirtschaft das Neueste aus der Öko-Forschung.